Yoga Nidra – Tiefenentspannt in jeder Lebenslage

Yoga Nidra - Tiefenenspannt in jeder Lebenslage

Wer lebt, der leidet. So viel steht fest! Hast du Zähne, können sie dir wehtun. Umgeben dich liebe Menschen, kannst du sie verlieren. Gehst du zur Arbeit, kann dir dein Chef auf die Nerven gehen. All das und vieles mehr müssen wir bewältigen. Zum Glück gibt es ein Mittel für mehr Gelassenheit: Yoga Nidra. Es bringt dir bei, wie du in jeder Lebenslage tiefenentspannt bleibst. Oder was glaubst du, warum Yogis und Yoginis so in sich ruhend sind?

Du sitzt im Wartezimmer beim Zahnarzt. Der typische Geruch der Praxis liegt in der Luft. Jeder Muskel deines Körpers ist angespannt und du spürst ein flaues Gefühl in der Magengegend. Dann wird dein Name aufgerufen. Du erhebst dich, stapfst in den dir zugewiesenen Behandlungsraum. – „Guten Tag, setzten Sie sich!“

Wäre es nicht schön jetzt entspannt zu sein?

Und das gilt nicht nur für den Zahnarztbesuch. Sicher fallen dir andere Situationen ein, in denen du dir mehr Entspanntheit wünschst.

Also gehen wir es an!

Ich kenne eine besondere, anfängerfreundliche Meditationstechnik, die dir helfen wird, deine Anspannungen in verschiedenen Lebenslagen zu lösen.

Natürlich könnten wir uns ebenso Pillen einwerfen, um Ängste jeglicher Art zu unterdrücken. Aber das war nie die Lösung, die ich für mich in Erwägung gezogen habe. Ich bevorzuge sanfte, aber effektive Methoden, um mit unangenehmen Gefühlen zurechtzukommen.

Dabei bin ich in keiner Weise ein Profi. Geholfen hat mir das, was ich beim Meditieren übe, dennoch: Ich kann besser loslassen! Das bezieht sich auf meinen Atem, meine Gedanken, meine Identifikation mit mir selbst. Es ist leichter, Situationen so anzunehmen, wie sie gerade sind, wenn ich meinen gesamten Körper entspanne und mich als unbeteiligten Beobachter von außen betrachte.

Wenn auch du dir Tiefenentspannung in jeder Lebenslage wünschst, dann lohnt es sich für dich, Yoga Nidra auszuprobieren!

Was genau ist Yoga Nidra?

Im Sanskrit bedeutet das Wort Nidra „Schlaf“. Es handelt sich beim Yoga Nidra also um einen yogischen Schlaf ohne körperliche Übungen. Das Besondere daran ist, dass du dabei nicht einschläfst! Stattdessen hältst du dich in der Alpha-Phase, einem Zustand kurz vor dem Einschlafen.

In dieser Schwebe zwischen Wachsein und Schlaf befindest du dich vor dem Tor zur Meditation. Dort findest du Zugang zu deinem Unterbewusstsein. Wenn du jetzt Wünsche formulierst (wie es mittels des sogenannten Sankalpa beim Yoga Nidra gemacht wird), entfalten sie bestmöglich ihre Wirkung.

Es erfordert etwas Übung, nicht in den Schlafmodus abzutauchen. Am Anfang wirst du das nicht verhindern können. Doch je mehr du übst, desto besser wird es dir gelingen, dich auf dieser Alphaebene zu halten. Gelingt es dir, soll eine halbe Stunde Yoga Nidra den Erholungseffekt von zwei bis vier Stunden Schlaf haben.

Diese entspannte Bewusstseinsebene ermöglicht es dir, Abstand zu deinen alltäglichen Anforderungen zu gewinnen und Stress besser zu bewältigen. Zudem triffst du aus diesem entspannten Zustand heraus bessere Entscheidungen und kommst mit dir selbst ins Reine.

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Wie läuft Yoga Nidra ab?

Der Schlaf der Yogis läuft stets nach dem gleichen Schema ab. Systematisch wirst du von deinem wachen Zustand in tiefere Bewusstseinsebenen geführt. Zum Schluss kehrst du geistig frisch und körperlich gut erholt zurück.

1. Vorbereitung

Suche dir einen Ort, an dem du ungestört bist. Entweder legst du dich aufs Bett oder mit deiner Yogamatte auf den Boden. Am besten, du deckst dich auch zu, damit du während der Übung nicht auskühlst.

Falls du Yoga praktizierst, kennst du die Ruhehaltung Shavasana. Sie dient meist der Schlussentspannung und ist die Position für dein Yoga Nidra. Auf dem Rücken liegend spreizt du die Arme seitlich vom Körper ab mit den Handflächen nach oben. Die Beine sind ausgestreckt, während die Füße etwa hüftbreit oder breiter auseinanderliegen und sanft zur Seite fallen. Schließe die Augen und lass alle Muskeln los. Auch die um die Augen!

Und nimm dir vor, wach zu bleiben. Sage es dir in Gedanken: „Ich bleibe während der gesamten Übung hellwach.“

2. Sankalpa

Unter Sankalpa versteht man einen Vorsatz oder Herzenswunsch. Überlege, was dir im Moment wichtig ist in deinem Leben. Formuliere es kurz, positiv und in der Gegenwartsform. Sage also nicht „Ich möchte nicht krank werden“, sondern „Ich bin gesund.“

Weitere Ideen für dein Sankalpa:

  • „Ich bin voller Energie.“
  • „Ich bin ruhig und entspannt.“
  • „Ich bin vollkommen glücklich.“
  • „Ich lass meine Vergangenheit los.“
  • „Ich habe den Mut, zu mir zu stehen.“

Diesen Satz sprichst du dreimal hintereinander in Gedanken aus. Auf diese Weise säst du ihn in dein Unterbewusstsein wie eine schöne Pflanze, die aufblühen soll.

3. Bodyscan

Als Nächstes lässt du deine Wahrnehmung durch den gesamten Körper kreisen. Du springst gedanklich von Körperteil zu Körperteil und verweilst dabei nicht zu lange in einem Bereich. Deine Gedanken dürfen nicht die Zeit haben, auszureißen.

Es erfordert auf dieser Stufe viel Aufmerksamkeit, um nicht einzuschlafen. Somit trainierst du also deine Konzentration.

In Gedanken benennst du jeden Teil des Körpers mit seinem Namen. Gleichzeitig entspannt sich dieser und lädt sich mit neuer Energie auf. Die Beziehung zwischen Körper und Geist verbessert sich dadurch. Du lernst, deinen Körper auch im Alltag wieder mehr Beachtung zu schenken und seine Signale zu erspüren.

4. Gegensätze

Nun, da der Körper entspannt ist, geht es auf emotionaler Ebene weiter. Dabei werden die linke und die rechte Gehirnhälfte ausbalanciert und harmonisiert.

Das erreichst du, indem du gegensätzliche Empfindungen in dir erweckst und wieder auflöst. Fühle beispielsweise Kälte und danach Wärme. Fühle Schwere und dann Leichtigkeit. Schmerz und Freude. Hass und Liebe. Du regulierst dadurch deine Gefühle und erreichst so mehr Kontrolle über sie.

5. Visualisierung

Mit deinem inzwischen tiefentspannten Bewusstsein lässt du in schneller Reihenfolge unterschiedliche Bilder in dir hochkommen. Diese können auf Erinnerungen beruhen oder in dir welche wecken. Du wirst jedoch keine Gelegenheit haben, dich in sie hineinfallen zu lassen, denn du löst sie sofort wieder auf. Das dient der unbewussten Verarbeitung.

Im Yoga Nidra schließt du mit einem positiven Bild ab, um ein gutes und glückliches Gefühl in dir zu hinterlassen.

6. Wiederholung des Sankalpa

In diesem tiefenentspannten Zustand ist dein Unterbewusstsein besonders aufnahmebereit. Aus diesem Grund sprichst du deinen Vorsatz noch dreimal in Gedanken aus. Das verfestigt ihn, damit er sich nun auf den Weg zur Erfüllung machen kann. Je öfter du das Yoga Nidra mit dem immer gleichen Sankalpa machst, desto eher wird es sich manifestieren.

7. Rückführung

Nun führst du dich systematisch aus der Tiefenentspannung heraus und kommst hellwach in deinem Tagesbewusstsein an.

Wie oft sollte ich Yoga Nidra praktizieren?

Umso öfter du Yoga Nidra praktizierst, desto besser kann es seine positive Wirkung in dir entfalten. Übe diesen Yogi-Schlaf deshalb mehrmals die Woche für 30 bis 40 Minuten, besser sogar täglich. Wenn du mal weniger Zeit hast, kannst du auch eine kürzere Praxis einlegen.

Dabei spielt die Tageszeit keine Rolle. Übe es dann, wenn es sich gut in deine Tagesplanung einfügt.

Wo und mit wem kann ich Yoga Nidra lernen?

Als Anfänger ist es am einfachsten, dich von jemandem durch die Stufen der Entspannung führen zu lassen. Später, wenn dir der Ablauf bekannt ist und du genug Übung hattest, kannst du Yoga Nidra auch ohne Hilfe von außen praktizieren.

Wenn du gerne in einer Gruppe oder mit einer erfahrenen Yogalehrerin, einem erfahrenen Yogalehrer im Einzelunterricht Erfahrung sammeln möchtest, dann suche dir dafür ein Studio in deiner Nähe.

Es gibt auch die Möglichkeit, Online-Kurse zu buchen, die du bequem von zu Hause aus machen kannst.

Oder aber du wählst dir bei Youtube ein ansprechendes Video aus, falls du lieber im Stillen mit dir alleine üben beziehungsweise erst einmal schauen möchtest, ob es überhaupt etwas für dich ist.

📌 Jeder Mensch hat andere Bedürfnisse. Höre auf dein Herz, dann findest du den richtigen Weg zu deinem Yoga Nidra!

Zum Einstieg kann ich dir das Video von Anika Henkelmann empfehlen. Ich habe schon verschiedene Videos von anderen Kanälen ausprobiert, doch gefällt mir ihr Tempo und ihre Vorgehensweise am besten. Außerdem durchläuft sie alle Schritte des Yoga Nidra und weist zusätzlich darauf hin, was du tun kannst, um nicht einzuschlafen.

Fazit

Wer Yoga Nidra beherrscht, hat leichteren Zugang zur inneren Weisheit.

Sobald du geübt darin bist, deinen Körper und Geist bewusst zu entspannen, gelingt dir das in jeder Lebenslage (auch beim Zahnarzt).

Du lernst außerdem, deine Gefühle und Emotionen zu regulieren. Das kommt dir im Alltag zugute, wenn dich negative Empfindungen heimsuchen. Denn du weißt, wie du sie schnell auflöst und in positive umwandelst. So findest du in jeder Situation Gelassenheit.

Auch sorgst du mit der Kraft deines Unterbewusstseins vor, dass sich deine Herzenswünsche erfüllen. Du gehst dadurch fokussierter durchs Leben.

Denn das ist Yoga Nidra ebenso: ein Training für eine bessere Konzentration. Immerhin darfst du nicht einschlafen! Passiert es dennoch, befindest du dich nicht mehr im Schlaf des Yogis und profitierst demzufolge auch nicht davon.

Es lohnt sich also, diese yogische Praxis zu erlernen.

Worauf wartest du noch? Geh und entspanne dich mit Yoga Nidra … 🙂

Ich bin gespannt auf deine Erfahrungen! Wenn du fünf bis sieben Tage geübt hast, schreibe mir doch gerne einen Kommentar, wie es dir mit dem Yoga Nidra ergangen ist. Welche positiven Effekte hast du während und nach der Praxis wahrgenommen? Wo und wie hast du geübt? Und möchtest du es weiter praktizieren?


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