Wer kennt sie nicht, die Geschichte des Kleinen Prinzen, aus der die Weisheiten über das Leben, die Freundschaft und die Liebe noch heute heraussickern wie eine kostbare Essenz des Glücks? Geschrieben von dem Autor mit dem komplizierten Namen Antoine de Saint-Exupéry – so die Kurzform – zählt das Märchen zu den Klassikern der Weltliteratur. In zehn Zitaten fangen wir die Glücksessenz des weit gereisten kleinen Helden auf. Lass sie ihre Wirkung in dir entfalten!
„Alle großen Leute waren einmal Kinder (aber nur wenige erinnern sich daran).“
In unseren frühen Lebensjahren waren wir noch frei von jeder Vorstellung, wer wir einmal sein werden. Wir lebten im Hier und Jetzt und waren glücklich damit, die Welt zu erforschen. Jeden Tag begegneten uns kleine Wunder. Doch leider erlischt diese Faszination eines Tages. Dann sind wir blind für die kleinen Dinge, die uns auch als Erwachsene noch so leicht fröhlich machen könnten. Stattdessen wenden wir uns Erwartungen zu, die uns von der Gesellschaft übergestülpt werden, selbst wenn sie gar nichts mit uns zu tun haben. Das Leben wird ernst. Wir verlernen immer mehr die Leichtigkeit, die uns in Kindertagen beflügelte. Erinnere dich also jeden Tag an das freudige Kind, das du einmal warst!
„Wir sind nie zufrieden, wo wir sind.“
Mit dem Erwachsensein bricht für viele eine Zeit der Unzufriedenheit an. Während wir uns als Kinder noch für die einfachen Dinge begeistern, reichen sie uns später nicht mehr aus. Wir haben schon Tausende Schmetterlinge gesehen. Warum sollte uns das noch in Erstaunen versetzen?! Jetzt muss schon was Großes passieren, um uns zu begeistern. Wir sind anspruchsvoller geworden. Unser Blick auf die Welt hat sich getrübt. Wir brauchen mehr und ständige Veränderung, weil uns das, was wir haben und sind, nie genug erscheint. Erfreuen wir uns doch mal wieder an dem, wer, wie und wo wir sind!
„Die Menschen haben keine Zeit mehr, um etwas kennen zu lernen. Sie kaufen sich alles fertig in den Geschäften. Da es aber keine Läden für Freunde gibt, haben die Menschen keine Freunde mehr.“
Menschen lieben es, Lotto zu spielen. Sie geben sich auch alle Mühe, eine Karriereleiter hochzukommen. Nicht weil es Spaß macht, sondern weil es Reichtum verspricht. Doch wenn wir jemanden fragen, was das Wichtigste im Leben sei, kommt häufig die Antwort: „Familie und Freunde“. Nur stehen die meist hintenan, während man wie besessen dem Geld nachjagt oder sich in den sozialen Medien verliert. Aber ist nicht die Zeit, die wir mit Menschen verbringen, die uns Freude bereiten, das Wertvollste der Welt? Stunden, die wir „ausgegeben“ haben, bekommen wir nie mehr zurück. Deshalb nimm dir genug Zeit für die Menschen, die du liebst!
„[Die Menschen] haben keine Wurzeln, das ist sehr schlecht für sie.“
Diese Weisheit stammt von einer Blume, auf die der kleine Prinz in der Wüste trifft. So unscheinbar diese Wüstenpflanze mit ihren wenigen Worten erscheint, so tiefgründig ist sie auch. Denn der Mensch jagt doch von einem Ereignis zum anderen. Kaum sitzt er, springt er schon wieder hoch, als hätte er sich auf den Stachel einer Biene niedergelassen. Es scheint so, als ertrage er das Nichtstun nicht. Dabei täte mehr Ruhe uns Menschen gut. Nur in der Stille finden wir schließlich zu unseren Wurzeln zurück!
„Sprache ist eine große Quelle für Missverständnisse.“
Als Kind habe ich im Urlaub mit Kindern gespielt, deren Sprache ich nicht sprach. Und doch haben wir uns verstanden. Erwachsene verstehen sich oft nicht mal, obwohl sie die gleiche Sprache sprechen. Das liegt wohl daran, dass Worte nicht immer so verwendet werden, wie sie gemeint sind. Kinder sprechen ehrlich aus, was sie denken. Erwachsene nicht. Sie sprechen „durch die Blume“, wie man so schön sagt. Das Problem dabei ist, dass wir anfangen, in die Aussagen eines anderen mehr hineinzuinterpretieren als gesagt wurde. Denn es könnte ja eine verborgene Botschaft dahinterstecken. Vielleicht sollten wir wieder lernen, offener miteinander zu kommunizieren!
„Blumen sind voller Widersprüche!“
Und das sind wir Menschen auch! Wir wünschen uns Frieden und führen dennoch Kriege. Wir wollen Gutes tun, verhalten uns aber doch wie Egoisten. Wir lieben und verletzen einander. Sind mutig und trotzdem ängstlich. Aber all diese Widersprüchlichkeiten machen uns zu menschlichen Wesen. Wir sind hin- und hergerissen von unseren Stimmungen, Gefühlen und Gedanken. Wir alle sind fehlerhaft, eben menschlich. Und das ist völlig in Ordnung. Wir müssen nicht perfekt sein. Schon gar nicht müssen wir andere glauben machen, wir seien perfekt. Am Ende entscheiden unsere Taten darüber, wer wir sind!
„Die großen Leute sind wirklich sehr, sehr sonderbar.“
Das denkt sich der kleine Prinz häufiger auf seiner Reise, bei der er einigen Erwachsenen begegnet, deren Verhalten er infrage stellt. So trifft er auf Machthunger, Eitelkeit, Suchtverhalten, Gier, Schnelllebigkeit und trockene Theorien. In der Welt der Erwachsenen sind wir stark davon betroffen. Doch zufrieden sind wir damit nicht. Die Einfachheit eines Kindes ist es, was uns glücklich sein lässt. Warum also lernen wir diese Lektion der Genügsamkeit nicht von unseren kleinen Zeitgenossen?!
„Es ist viel schwerer, über sich selbst zu richten, als über andere zu urteilen.“
Die Nase in die Schmutzwäsche anderer stecken, können Erwachsene ziemlich gut. Es lenkt so wunderbar von eigenen Fehlern ab. Denn wer bemerkt schon den unansehnlichen Fleck am eigenen Kragen, wenn der Finger auf jemand anderen zeigt? Doch haben wir erst einmal erkannt, wie unvollkommen wir selbst sind und welchen Aufgaben wir uns im Leben widmen wollen, dann bleibt weder Zeit noch Interesse daran, die schmutzigen Kleider anderer zu untersuchen. Deshalb vergiss nicht: Du selbst trägst die Verantwortung für die Verwirklichung deiner eigenen Interessen und Werte – und damit über dein eigenes Glück!
„Du musst nur langsam genug gehen, um immer in der Sonne zu bleiben.“
Diesen Ratschlag gibt der kleine Prinz dem Laternenanzünder, der pflichtgetreu seinem Auftrag folgt, die Laternen bei Sonnenuntergang anzuzünden und bei Sonnenaufgang auszulöschen. Das Problem dabei ist, dass sich sein Planet immer schneller dreht und er nicht mehr zur Ruhe kommt. Auch wir kennen das: Wir müssen in immer kürzerer Zeit immer mehr Aufgaben bewältigen, um beim unaufhörlichen Wettstreit mit der Konkurrenz mithalten zu können. Wir fühlen uns dem ewigen Wachstum nicht gewachsen. Das macht uns unglücklich. Um uns also Erleichterung zu verschaffen, hilft es, zu entschleunigen, uns Langsamkeit zu erlauben!
„Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“
Das ist wohl der bekannteste Spruch aus dem Kleinen Prinzen. Wenn du einen Menschen nur von außen betrachtest, siehst du nie die Tiefe seiner Seele. Ein äußerlich verwahrloster Mann kann über einen brillanten Geist verfügen. Eine nach außen hin adrett wirkende Dame kann in ihrem Inneren durchaus Ekel vor sich selbst empfinden. Niemand erkennt mit bloßen Augen am äußeren Schein das innere Sein. Um den wahren Wesenskern auszumachen, muss man sich mit dem Herzen auf einen Menschen einlassen. Kinder besitzen diese Gabe noch!
Die von mir ausgewählten Zitate stammen von der Website https://www.exuperysprinz.de/. Dort findest du die Geschichte zum kostenlosen Lesen. Ich kann sie dir sehr empfehlen, denn es steckt so viel mehr zwischen den Zeilen!
Welche Weisheiten begegnen dir in der Geschichte? Schreib es mir gerne in die Kommentare!
Auch sehenswert finde ich den Film von 2015. Er greift die Frage des Autors auf, was denn über die Geschichte hinaus aus dem kleinen Prinzen geworden ist. Ein Schock für Fans des kleinen weisen Helden. Aber letztendlich ereilt die Nüchternheit leider viele Menschen auf dem Weg ins Erwachsensein. Ich möchte nicht zu viel verraten, schau dir gerne den Trailer oder besser noch den ganzen Film an:
Nun kümmere dich liebevoll um den kleinen Prinzen, die kleine Prinzessin in dir!
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Titelbild von joseluism auf Pixabay
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