Wann ist die beste Tageszeit zum Spazierengehen?

Dass Spazierengehen die Gesundheit fördert ist allgemein bekannt. Doch wann ist die beste Tageszeit für einen Spaziergang? Finde es heraus! Ich zeige dir, wie du morgens, tagsüber, abends und in der Nacht am besten davon profitierst.

„Ich ging im Walde
So für mich hin
Und nichts zu suchen
Das war mein Sinn.“

So beginnt das Gedicht „Gefunden“ von Johann Wolfgang von Goethe. Diese Worte drücken treffend aus, was Spazierengehen ist: absichtsloses Gehen. Genau das ist es, was die entspannende Wirkung eines Spaziergangs ausmacht. Es gibt kein Ziel.

Das ist in einer Welt, in der alle nach Optimierung streben, die pure Befreiung. Beim Spazieren lösen wir uns von der Kontrolle, etwas erreichen zu müssen. Wir brauchen keine Vorbereitungen treffen. Wir müssen lediglich losgehen. Dann entfaltet sich die herrliche Wirkung von selbst.

Doch welche Zeit ist für dich am besten geeignet?

Morgens

Man muss schon verrückt sein, sich morgens früh aus dem Bett zu wälzen, um spazieren zu gehen. Aber es nicht zu tun ist auch nicht vernünftiger angesichts der fantastischen Wirkung, die ein frühmorgendlicher Spaziergang in uns Menschen entfaltet.

Wenn du es erst einmal raus aus deinem kuschelig warmen Bett an die frische, sauerstoffreiche Luft geschafft hast, wirst du nach ein paar Schritten im goldenen Morgenlicht spüren, wie der Morgenmuffel von Endorphinen verdrängt wird. Diese Glückshormone vertreiben negative Gedanken und lassen dich munter und energiegeladen in den neuen Tag starten. Das hat zur Folge, dass du dich nicht nur besser fühlst, sondern auch konzentrierter arbeiten kannst.

Hast du also einen Beruf, in dem du dich gut fokussieren musst, kann dir ein Morgenspaziergang zur Arbeit sehr behilflich sein. Parke dein Auto also weiter weg oder steige ein paar Stationen früher aus Bus oder Bahn aus, um die Energie des Morgens in dir aufzusaugen.

Tagsüber

Ein Spaziergang mitten am Tag kann wunderbar als Pause zwischendurch genutzt werden, um sich an der frischen Luft die Beine zu vertreten. Vor allem, wenn du tagsüber viel sitzt, bringt das deinen Kreislauf wieder in Schwung.

Viele berühmte Komponisten, Schriftsteller und Wissenschaftler waren und sind leidenschaftliche Spaziergänger. Kein Wunder: Spazierengehen regt die Kreativität an, reinigt den Geist und lässt Ideen fließen. Das kannst auch du dir zunutze machen, wenn du über ein Problem grübelst und du dringend einen Einfall oder eine Lösung suchst.

Statt also sitzend zu verweilen, kurbelst du deinen Körper und Geist mit einem angenehmen Spaziergang in der Pause an.

Das Gehen im Tageslicht regt zudem die Vitamin-D-Bildung in der Haut an, welches zur Knochenmineralisierung beiträgt. Nur durch Vitamin D schafft es das über die Ernährung aufgenommene Calcium überhaupt erst ins Skelett. Ohne das Sonnenvitamin wird der Baustoff für die Knochen nicht verwertet. In diesem Zusammenhang stärkt und schützt Spazierengehen also deine Knochen und Zähne.

Abends

Nach einem anstrengenden Arbeitstag ist es eine gute Idee, den Abend mit einem Spaziergang ausklingen zu lassen. Das baut Stress ab, entspannt die Muskeln und lässt dich zur Ruhe kommen. Als Abendritual stimmst du deinen Körper damit auf die Nachtruhe ein. Dadurch schläfst du deutlich besser ein und durch. Ein erholsamer Schlaf ist immerhin wichtig für deine Gesundheit und Lebensfreude.

Ich liebe es ja, wenn mich beim Spazieren der vielfältige Abendgesang der Amseln und Singdrosseln begleitet. Ein Konzert der Entspannung, das mich alles rundum vergessen lässt. Selbst die Zeit. Und wenn der Kopf erst einmal frei ist, kann man den Tag Revue passieren lassen.

Übrigens soll der Abend die beste Tageszeit für einen Spaziergang sein, wenn du ein paar Kilos verlieren willst. Denn nach dem Abendessen noch mal loszuziehen, kurbelt den Stoffwechsel an und verbrennt Fett. Verschiebe deine gemütliche Couchzeit also lieber um ein halbes Stündchen nach hinten und gehe spazieren, wenn du abnehmen möchtest.

Nachts

Gelingt es dir nicht, den Kopf während deiner Spaziergänge freizubekommen, wäre vielleicht ein Nachtspaziergang etwas für dich. Da haben Gedankenkarussells keine Chance, denn draußen im Dunkeln sind die Sinne hochaktiv. Du bleibst dadurch im Hier und Jetzt.

Du musst auch nicht alleine gehen. Nimm dir auf den Spaziergang jemanden mit, dann fühlst du dich sicherer. Im Winter beginnt die Nacht ja schon am frühen Abend. Da könntest du bereits zum Feierabend die anregende Wirkung eines „Nacht“-Spaziergangs erleben.

Mein Partner und ich sind schon mehrfach in den atmosphärischen Genuss eines Nachtspaziergangs gekommen. Manchmal unfreiwillig, weil die Zeit uns erbarmungslos davonjagte. Andere Male absichtlich, um mit dem dunklen Wald zu verschmelzen und den nächtlichen Lauten zu lauschen. So erlebten wir, wie viel aufmerksamer man ist, wenn die Augen nicht mehr viel sehen. Manchmal erschreckten wir uns sogar vor einer Maus, weil ihr Rascheln im trockenen Laub viel lauter und damit größer wirkt als am Tage.

Hat man sich jedoch an die Dunkelheit gewöhnt, ist es eine ganz besondere Erfahrung.

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Gehst du auch gerne spazieren? Wenn ja: Zu welcher Tageszeit gehst du am liebsten und warum? Zu welcher Tageszeit warst du noch nie spazieren – wieso nicht? Berichte mir gerne in den Kommentaren davon.

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