In diesem Gastbeitrag zeigt dir Rebecca vom Blog Frei-mutig, welche fünf Bereiche deines Lebens du ausmisten kannst, um mehr Raum für eigene Bedürfnisse zu schaffen. Ich wünsche dir viel Freude beim Lesen und umsetzen!
Der Frühling klopft an die Tür! Weckt das in Dir auch das Bedürfnis, Überflüssiges auszumisten und Platz für Veränderung zu schaffen? Dann ist dieser Artikel genau für Dich geschrieben.
Denn nach den langen Wintertagen fällt es vielen Menschen leichter, Altes loszulassen und Neues anzugehen. Nicht nur die Gegenstände in unserer Umgebung, sondern auch lange eingespielte Verhaltensweisen können wir plötzlich mit neuen Augen sehen. Sie auszumisten wirkt unglaublich befreiend und tut der Seele gut.
5 Bereiche, in denen Du die Aufbruchstimmung im Frühjahr zum Entrümpeln Deines Lebens nutzen kannst und wie Du mit Leichtigkeit Platz für das Wichtige schaffst, stelle ich Dir in diesem Artikel vor.
1. Kleiderschrank
Das saisonale Umräumen im Kleiderschrank steht für jeden von uns an. Den Kleiderschrank von der kalten auf die warme Jahreszeit umzustellen kann große Vorfreude wecken.
Während wir dicke Pullover, Strickjacken und Thermostrumpfhosen bis zum nächsten Winter im hinteren Bereich des Kleiderschranks einlagern, lassen uns die T-Shirts, leichten Kleider und kurzen Hosen, die wir jetzt nach vorne räumen, schon von langen, warmen Sommertagen träumen.
Die Umstellung im Kleiderschrank kannst Du gut nutzen, um Dich gleichzeitig von überflüssigen Kleidungsstücken zu trennen. Die Teile, die Du im zurückliegenden Winter gar nicht angezogen hast oder die jetzt nicht mehr gut in Schuss und auch nicht zu reparieren sind, könntest Du ausmisten. Damit schaffst Du nicht nur mehr Platz für die Kleidung, die Dir am besten gefällt, sondern kannst auch wieder leichter Ordnung im Kleiderschrank halten.
Wenn Dir das Ausmisten schwerfällt, könntest Du Deine Kleider einmal anprobieren: Oft haben wir im Kopf eine andere Vorstellung von Kleidern, die wir lange nicht getragen haben. Das Anprobieren zeigt Dir, ob die Kleider Dir tatsächlich noch gut passen. Und Du kannst testen, wie gut sie zum Rest Deiner Garderobe passen.
Kannst Du Dich morgens nie für ein Outfit entscheiden, liegt das oft daran, dass die Einzelteile untereinander nicht gut zu kombinieren sind. Während des Anprobierens könntest Du Dir überlegen, mit welchen anderen Teilen sich die Kleidungsstücke am besten kombinieren lassen.
Um Dir das Anziehen dann in Zukunft zu erleichtern, kannst Du Handyfotos von den Kombinationen machen oder die Kleidungsstücke direkt zusammen an einem Bügel aufhängen.
2. Küche
Je wärmer es wird, desto mehr Lust haben wir in der Regel auf leichtes, gesundes Essen. Schwere und fettige Mahlzeiten, die wir im Winter lieben, weil sie uns von innen wärmen, lassen wir jetzt gerne für frischen Obstsalat, knackiges Gemüse oder leichte Speisen wie Fisch und Hühnchen stehen.
Nutze diese Energie, um Deine Ernährung und Deine Küche von altem Ballast zu befreien.
Am besten startest Du in der Küche damit, Deine Lebensmittelvorräte zu sichten. Räume dazu alle Vorräte aus den Schränken, wische die Böden feucht aus und miste diejenigen Lebensmittel aus, deren Haltbarkeitsdatum schon abgelaufen ist. Denke auch an die Lebensmittel im Kühlschrank und im Gefrierfach. Anschließend räumst Du Deine Vorräte wieder zurück in die Vorratsschränke. Lebensmittel, die kurz vor dem Ablaufen sind, stellst Du am besten ganz nach vorne, um sie bald aufzubrauchen.
Wenn Du Dich in Zukunft gesünder ernähren möchtest, solltest Du Dir das Kochen so einfach wie möglich gestalten. Dazu ist es beispielsweise hilfreich, dass Dir in der Küche genug Arbeitsfläche zur Verfügung steht.
Achte darauf, die Küchenarbeitsfläche möglichst frei zu halten, damit Du genug Platz zum Putzen und Schneiden von Lebensmitteln hast. Verstaue dazu Küchengeräte, die Du nur wenige Minuten am Tag oder seltener benutzt, z. B. Toaster, Mixer und Milchaufschäumer, nach dem Benutzen in einem Schrank oder Regal.
Für noch mehr Freiraum könntest Du Deine Küchengeräte und das Küchenzubehör einmal genauer unter die Lupe nehmen und Dich von denjenigen Dingen trennen, die Du doppelt oder länger als ein Jahr nicht benutzt hast.
3. Terminkalender
Im Alltag fragen wir uns oft, wie wir noch mehr Aufgaben in derselben Zeit schaffen können.
Doch auch für den Terminkalender gilt der minimalistische Grundsatz: Weniger ist mehr. Statt uns durch zusätzliche Aktivitäten noch mehr unter Stress zu setzen, sollten wir uns lieber häufiger die folgende Frage stellen: Wofür möchte ich mir mehr Zeit nehmen? Dabei kommst Du wahrscheinlich zu einer ganz anderen Antwort.
Vielleicht möchtest Du vor dem nächsten Urlaub einen Sprachkurs belegen? Oder endlich das Buch lesen, dass Dir eine Freundin empfohlen hat? Oder ein Projekt beginnen, das Du schon lange aufgeschoben hast? Nimm Dir in dieser Saison bewusst die Zeit dafür.
Es ist die Zeit, die Dir guttut und Deine Seele nährt. Ob Du nun Zeit in der Natur verbringst, beim leichten Sport an der frischen Luft, zusammen mit Deinem Partner und guten Freunden oder beim planlosen Spazieren durch Deine Nachbarschaft – es muss auch nicht immer alles einen Zweck haben.
Trage Deine Wunschaktivität am besten so wie andere Termine in Deinen Terminkalender ein. Damit stellst Du sicher, dass Du Dich an sie erinnerst und Konkurrenztermine kannst Du leichter abblocken.
Du glaubst, Du hast keine Zeit für das, was Dir guttun würde? Richtig ist: Die Zeit für Deine Herzensangelegenheiten kannst nur Du Dir nehmen. Du gewinnst sie aber erst, wenn Du lernst, Nein zu anderen Dingen zu sagen.
Und auch hier kann sich eine Runde Ausmisten auszahlen: Sag Nein zu den Aktivitäten, die Dich von Wichtigerem abhalten – zum Beispiel den vielen Stunden vor dem Fernseher, beim Online-Shopping oder Scrollen durch Social Media.
Oder hast Du Verpflichtungen übernommen, die Dich mittlerweile eher belasten oder andere Personen genauso gut übernehmen könnten? Miste konsequent die Tätigkeiten aus Deinem Kalender aus, die Dich nicht weiterbringen, die niemand wertschätzt oder die Du nur aus alter Gewohnheit ausführst.
4. Finanzen
Ein weiterer Bereich Deines Lebens, der von einer Frühjahrsinventur profitieren wird: Deine persönlichen Finanzen.
Mit jedem Cent und Euro, den Du ausgibst, entscheidest Du Dich dafür, ob Geld zu einem unterstützenden oder belastenden Faktor in Deinem Leben wird. Sind Dir aktuelle Trends wichtig und gehst Du regelmäßig shoppen? Bist Du jemand, der gerne ausgeht und viel Geld in Cafés und Restaurants ausgibt?
Solange Dir Deine Ausgaben Freude bereiten und Du genug Geld zur Verfügung hast, spricht auch nichts gegen den Einkaufsbummel und die Restaurantbesuche. Aus finanzieller Sicht verlieren Trendartikel jedoch schnell an Wert und beanspruchen zudem Stauraum in Deiner Wohnung. Im Vergleich zu der Zeit, die Du dafür arbeiten musst, ist Essen gehen ebenfalls ein recht kurzes Vergnügen.
Und spätestens dann, wenn Dein Geld für essentielle Zwecke knapp wird oder Dich Dein Konsum mehr belastet als erfreut, solltest Du den Umgang mit Deinen Finanzen überdenken.
Achte einmal darauf, wohin Deine Finanzen fließen und ob Du das wirklich möchtest.
Wenn Du genau hinsiehst, wirst Du mit Sicherheit Ausgabenposten entdecken, die Du Dir eigentlich sparen kannst und die langfristig keine positive Wirkung auf Dein Leben haben. Ich empfehle Dir, eine Woche lang alle Deine Konsumausgaben in einem Haushaltsbuch aufzuschreiben. Mir hat das die Augen geöffnet und seitdem gehe ich viel bewusster mit meinem Geld um.
Brauchst Du z. B. alle Streamingdienste oder wäre es für Deine Zwecke sinnvoller, nur ein einziges Abo abzuschließen oder Filme einzeln zu kaufen? Nutzt Du das Fitnessstudio wirklich regelmäßig oder könntest Du auch zu Hause oder draußen Sport treiben? Muss der Coffee to go morgens unbedingt sein oder könntest Du auch zu Hause oder im Büro die erste Tasse Kaffee trinken?
Wenn Du anfängst, Deine Finanzen auszumisten und diejenigen Ausgaben zu streichen, die überflüssig sind, wirst Du mehr Geld für die Aktivitäten und Menschen gewinnen, die Dir wirklich etwas wert sind.
Wie wäre es zum Beispiel mit Investitionen in gute Beziehungen, eine berufliche Auszeit oder Deine persönliche Weiterentwicklung? Ausgaben auf diesem Gebiet werfen langfristig garantiert eine hohe Rendite ab.
5. Gewohnheiten
Zum Abschluss des Frühjahrsputzes für die Seele richten wir noch einen Blick auf unsere täglichen Gewohnheiten. Denn auch bei den Handlungen, die wir jeden Tag ganz automatisch ausführen, schleichen sich immer wieder solche ein, die wir besser sein lassen.
Wer etwa jeden Morgen zuerst aufs Handy schaut und sich von Nachrichten und Social Media berieseln lässt, beginnt seinen Tag nicht nur fremdbestimmt, sondern in der Regel auch ziemlich gestresst. Ebenso wie die negativen Nachrichten sorgen die geschönten Instagram & Co-Beiträge oft dafür, dass wir uns schlecht fühlen.
Oder reagierst Du bei Stress im Berufs- oder Privatleben regelmäßig mit ungesundem Ess- oder Trinkverhalten? Vielleicht fühlst Du Dich durch den Schokoriegel und das Glas Wein kurzfristig entspannt oder getröstet. Auf lange Sicht wirkt sich dieses Verhalten aber eher schädlich auf Deine Gesundheit aus.
Beobachte Deine Gewohnheiten einen Tag lang und frage Dich ehrlich, welche von ihnen Dir nicht guttun. Ein Indikator: Wenn Du Dich 10 Minuten später schlechter fühlst als vorher, handelt es sich wahrscheinlich um eine Gewohnheit, die Du in Zukunft eher streichen solltest.
Um schlechte Gewohnheiten abzulegen, bedarf es neben der bewussten Entscheidung dagegen auch einer besseren Alternative.
Zum Wachwerden am Morgen könntest Du statt die Schlagzeilen zu lesen, eine Runde Yoga praktizieren. Um weniger Zeit am Handy zu verbringen, könntest Du Dir ein gutes Buch zum Lesen bereitlegen. Für stressige Zeiten eignen sich gesündere Snacks, z. B. Nüsse oder Obst. Und wenn Du Dich nach Feierabend bewusst erholen möchtest, helfen Dir Entspannungstechniken oder ein Spaziergang besser als das Sitzen vorm Fernseher oder das Starren aufs Handy.
Loslassen, was Dich zurückhält
Das Schwierigste beim Ausmisten ist das Loslassen. Ob Gegenstände, die uns jahrelang begleitet haben, Verpflichtungen, die wir eingegangen sind, weil wir andere Menschen nicht enttäuschen wollen, oder ungesunde Verhaltensweisen – sich von Gewohntem zu trennen, erfordert einen klaren Blick für das, was uns noch nützt oder erfreut. Außerdem braucht es Mut, etwas an der aktuellen Situation zu verändern.
📌 Die gute Nachricht lautet: Ausmisten wird einfacher, je häufiger wir es üben.
Wenn wir materiellen Ballast loswerden – zum Beispiel die Kleidung, die wir lange nicht benutzt haben –, tun wir uns auch leichter im Loslassen von unsichtbarem Plunder – schlechten Gewohnheiten, überflüssigen Terminen und ungesundem Konsumverhalten.
Wenn Du motiviert bist, Dein Leben auszumisten, empfehle ich, Dir am Anfang nicht zu viele Veränderung auf einmal vorzunehmen. Denn auch damit kann man sich schnell überfordern. Es ist besser, zunächst nur einen einzigen Bereich anzugehen oder jeden Tag nur eine Kleinigkeit loszulassen.
Nimm Dir Zeit und achte darauf, wie es Dir beim Loslassen ergeht. Mit der Zeit kommt die Erfahrung und Du wirst immer besser unterscheiden können, was Dir wichtig ist und was Du ohne schlechtes Gewissen ziehen lassen kannst.
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Nutzt auch du den Frühling zum Ausmisten? Wenn ja: Auf welche Bereiche konzentrierst du dich dabei? Wir freuen uns auf deinen Kommentar!
Über die Gastautorin
Rebecca bloggt auf www.frei-mutig.de über Minimalismus, gute Gewohnheiten, unterstützende Finanzen und darüber, wie man sich regelmäßig Auszeiten vom Alltag nehmen kann.
Lust noch weiter zu Lesen? Dann empfehle ich dir folgende Beiträge, die dich bei deinem Frühjahrsputz unterstützen:
- Ich und mein Monster im Schrank: Wie ich in zwei Wochen ausgemistet habe
- Eine Chaotin über die 9 besten Gründe, den Haushalt doch zu bändigen
- Ordnung darf sein: Triff eine Entscheidung und bekomme den Haushalt in den Griff
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