Du fühlst dich als Versager? In 5 Schritten ist Schluss damit!

Fühlst du dich als Versager?

Wie sieht es mit neuen Vorsätzen aus? Schaffst du sie immer umzusetzen oder fühlst du dich jedes Mal wie ein Versager, der auf der Strecke bleibt? Wenn ja, bist du in guter Gesellschaft, denn wie dir geht es einem Großteil der Menschen. Folge diesen fünf Schritten und du machst Fortschritte ohne Druck.

Viele von uns wollen im Leben vorankommen. Warum gibt es wohl unzählige Bücher und Anleitungen, die dir verraten „Wie du endlich deine Ziele erreichst“?

Weil es ungeheuer schwer ist! Die Mehrheit scheitert daran.

So fühlen sich viele, viele Menschen als Versager. Dann hämmern sie in die Tasten ihrer Lieblingssuchmaschine und wollen herausfinden, wo der Fehler bei ihnen liegt. Warum bekommen sie ihre Ziele nicht auf die Reihe? Warum haben sie noch keine läppische Million wie der Typ, der es bei YouTube so „einfach“ vormacht? Und das, obwohl sie doch konkret, messbar und terminiert geplant haben!

Okay, sehr realistisch war es nicht, es innerhalb eines Jahres schaffen zu wollen. Vielleicht braucht man fünf, zehn oder zwanzig Jahre. Doch angesichts der 5 Monate, die der Überflieger auf besagter Videoplattform gebraucht haben will, stellt sich schnell das Gefühl des Versagens ein. Die Geduld, länger zu brauchen als vorgesehen, muss man erst einmal aufbringen.

Außerdem: Was, wenn du nach zwanzig Jahren ankommst und merkst, dass dich dein erreichtes Ziel gar nicht glücklich macht? Dann war alle Mühe umsonst und du fühlst dich weiterhin als Versager.

Fortschritt ohne Druck

Ich lasse mich gerne vom Fluss des Lebens leiten. Indem ich der Richtung folge, die mich im Moment glücklich macht, bin ich glücklich. Und wenn man glücklich ist, ist kein Platz für Gefühle des Versagens.

Trotzdem: Fortschritte will auch ich sehen. Denn das Gefühl, auf der Stelle zu treten, erscheint mir genauso unbefriedigend wie gesteckte Ziele nicht zu erreichen.

Wie also misst jemand seine Fortschritte, der sich keine Ziele setzt?

Zunächst einmal verstehe ich unter „Fortschritt“ nicht, sich schnellstmöglich fortzubewegen. Das Leben ist zu besonders, um hindurchzurasen. Selbst gemütlichen Schrittes und mit gelegentlicher Ablenkung kommst du vorwärts. Und angesichts des Schicksals, das auf jeden von uns wartet, haben wir es doch nicht eilig, oder?

Ein bisschen möchte ich schließlich Zeit haben, das Leben zu bewundern. Es ist keine Verschwendung, sich an der Schönheit der Schöpfung zu erfreuen. Im Gegenteil! Wozu sonst braucht es ein komplexes Bewusstsein, wie wir Menschen eines haben? Zum sturen Abstrampeln bis zur Ziellinie des Lebens hätte es eine einfache Hirnstruktur auch getan.

Nichtsdestotrotz wohnt es uns inne, dass wir vorwärtskommen wollen.

Deshalb ist es auch für jemanden ohne Ziele ratsam, seine Fortschritte im Auge zu behalten. Und wie geht das?

1. Bring Ordnung in deine Ideen

Vielleicht hast du wie ich Tausende Ideen, die du am liebsten alle gleichzeitig umsetzen möchtest. Wenn dem so ist, bring zu aller erst Ordnung in deine Ideen.

Notiere sie dir in ein Heft oder auf ein Blatt Papier, das du anschließend in einen für deine Projekte vorgesehenen Ordner heftest. Du kannst sie auch digital auf deinem PC oder Handy festhalten und nach Bedarf ausdrucken und abheften.

Sobald du deine Sammlung an Ideen fertig hast, markiere mit unterschiedlichen Farben, welche sich zu einem Thema zusammenfassen lassen.

Beispiel:

Ideen-Übersicht Schritt 1
(Klick für größere Ansicht)

Am Ende solltest du nicht mehr als fünf Themen herauskristallisiert haben. Es sei denn, du hast Freude daran, dich zu überfordern.

Die übrigen Ideen, die sich nicht miteinander verknüpfen lassen, lässt du los. Sie nützen dir erst mal nichts.

2. Schaffe dir einen Überblick über deine 5 wichtigsten Themen

Du besitzt nun eine Auswahl der fünf Themen, die dir aktuell am wichtigsten sind. Auf diese wirst du in nächster Zeit dein Augenmerk richten. Das können gewisse Projekte sein, an denen du gerne arbeitest. Es können aber ebenso gut Hobbys, Interessen und Leidenschaften (auch für bestimmte Menschen) sein, die deine Zeit erfordern.

Lege eine weitere Seite in deinem Heft oder Ordner an. Dort listest du diese Themen mit den dazugehörigen, farbig markierten Ideen auf, die du gerne umsetzen möchtest.

Beispiel:

Themen-Liste Schritt 2
(Klick für größere Ansicht)

Am Ende hast du eine Übersicht deiner Herzensprojekte auf einer Seite zusammengefasst. Als Nächstes machst du deine Fortschritte sichtbar. Denn du willst dich ja nicht mehr als Versager fühlen.

3. Schreibe dir eine Checkliste für jedes Themengebiet

Jetzt geht es ins Detail! Um deine Fortschritte in jedem Bereich festzustellen, wird deine eben angefertigte Liste ein letztes Mal aufgegliedert.

Nimm sie dir dazu noch einmal vor. Schau dir die Unterpunkte deiner Hauptthemen an und überlege, was du jeweils erleben und umsetzen möchtest.

Beispiel „Natur“:

Checkliste Schritt 3
(Klick für größere Ansicht)

Ich denke, das Schema ist klar. Du legst für jedes deiner fünf Hauptthemen aus Schritt 1 eine extra Seite an. Darauf notierst du zu jedem Unterpunkt aus Schritt 2 alle Schritte, die du für die Umsetzung deiner Idee erledigen möchtest. Sozusagen eine Checkliste.

Sie ist deine Orientierung. Aber du wirst dir nicht zeitlich fixieren, wann du etwas erledigt haben musst. Du nimmst dir nach Lust und Laune das vor, wonach dir gerade der Sinn steht. So bleibst du im Fluss.

Die Liste dient dir ausschließlich dazu, deine Fortschritte festzuhalten, indem du Erledigtes abhakst. Wenn du willst, kannst du auch den Monat oder das genaue Datum dahinter schreiben. So siehst du am Ende des Jahres, was du alles davon geschafft hast (Schritt 4).

Es ist also eher eine motivierende Have-Done-Liste als eine frustrierende To-Do-Liste. Denn nichts davon muss umgesetzt werden – es darf umgesetzt werden.

4. Jahresrückblick

Auch wenn du keine zeitlich terminierten Ziele festlegst, blickst du auf dein Jahr zurück. Und zwar glücklich! Denn du schaust dir am Ende jeden Jahres deine Häkchen an.

Selbst wenn du in einem Jahr nicht viel geschafft hast, kannst du dir auf die Schulter klopfen. Vielleicht hattest du in den vergangenen zwölf Monaten – aus welchen Gründen auch immer – weniger Energie zur Verfügung als sonst. Manchmal gibt es unvorhergesehene Herausforderungen, die viel Kraft rauben. Dann ist es richtig und wichtig, auf dein Körpergefühl zu hören und ihn nicht zusätzlichem Druck auszusetzen.

📌 Dir Ruhe zu gönnen, wenn du sie brauchst, ist genauso wichtig, wie deine Energie sinnvoll zu nutzen, wenn sie vorhanden ist. Das hält dich im Gleichgewicht.

Deshalb frage dich am Jahresende:

  • Was hat mich in diesem Jahr glücklich gemacht?
  • Was habe ich Neues ausprobiert?
  • Welche Kenntnisse, Fähigkeiten oder Einsichten hatte ich vor einem Jahr noch nicht?

Die Antworten hältst du wieder schriftlich fest. So siehst du, dass du Schritt für Schritt vorankommst mit den Themen deines Lebens.

Zu guter Letzt nutzt du den Jahresabschluss, um zu entscheiden, was du im nächsten Jahr tun willst und was nicht. Denn wer überwiegend Dinge tut, die er nicht will, macht sich ebenso zum Versager.

5. Was willst du? Was willst du nicht mehr?

Nun eignet ich das Jahresende nicht nur dazu, Fortschritte zu messen. Du darfst auch kritisch überprüfen, was dir noch Freude bereitet und was nicht.

Welche deiner aktuellen Lebensthemen machen dich noch glücklich? Welche geben dir Energie? Welche rauben sie dir und lassen dich als Versager dastehen?

Manchmal folgt man blind einer Gewohnheit, ohne zu merken, dass sie einem die Kraft entzieht. Möglicherweise haben wir so viel Zeit und Energie hineingesteckt, dass wir unmöglich ans Aufgeben denken können.

Doch wenn wir über eine längere Zeit merken, dass uns etwas keine Freude mehr bereitet, weil vielleicht andere Dinge wichtiger geworden sind, dann muss man sich überlegen, ob man seine Ressourcen noch dafür hergeben möchte. Es kann schwer sein, Projekte loszulassen, die einen nicht mehr erfüllen. Doch manchmal ist das der Weg zum Glück.

Deshalb schau spätestens am Ende jeden Jahres in dich hinein. Was macht dir Freude? Was raubt dir schon länger die Nerven? Letzteres lässt du gehen.

***

Mit diesem beschriebenen Vorgehen wirst du dich garantiert nicht mehr als Versager fühlen. Ich selbst mache das so und fühle mich damit besser denn je. Keine zeitlich terminierten Ziele zu haben ist befreiend. Es gibt keinen Druck mehr, etwas erreichen zu müssen. Es gibt keinen Vergleich mehr mit anderen, die ihre Ziele schneller umsetzten.

Stattdessen gibt es Luft zum Atmen, den Genuss am Tun und den Fokus auf alles, was ich liebe.

Wie machst du es: Setzt du dir Ziele, um voranzuschreiten? Wenn ja, wie schaffst du es, dass sie dich nicht frustrieren? Oder lebst du eher wie ich im Fluss des Lebens? Was sind in dem Fall deine Herausforderungen? Antworte mir gerne unten im Kommentarbereich. Das würde mich freuen.

Zum Thema „Ziellos glücklich sein“ gibt es bereits folgende zwei Beiträge auf meinem Blog:


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2 thoughts on “Du fühlst dich als Versager? In 5 Schritten ist Schluss damit!

  1. Rebecca says:

    Liebe Annabel,
    ein inspirierender Artikel, besonders jetzt zum Jahresanfang! Ich habe mich auch schon mit meinen Jahreszielen auseinandergesetzt und mir für die verschiedenen Lebensbereiche (Gesundheit, Finanzen, Beziehungen, Beruf, persönliche Entwicklung) jeweils zwei Ziele vorgenommen. Auf dem Weg dahin sehe ich es ähnlich wie Du: Lieber jeden Tag kleine Fortschritte in die richtige Richtung machen als verkrampft einer Zahl oder einem bestimmten Ereignis hinterherzujagen. Ob einen ein Ziel wirklich glücklich macht, ist ja gar nicht immer gesagt…
    Den Begriff „Bushcrafting“ kannte ich übrigens noch gar nicht. Vielleicht schreibst Du mal einen Artikel darüber? 🙂
    Herzliche Grüße
    Rebecca

    • Annabel says:

      Liebe Rebecca,

      ich freue mich über deinen Kommentar. 🙂

      Bushcrafting ist eine interessante Sache, um die Natur noch intensiver zu erleben. Ich habe es für mein Beispiel genutzt, da es mich irgendwie fasziniert. Allerdings habe ich noch keine Erfahrungen damit machen können, behalte es aber stets im Hinterkopf. Falls ich mich an dieses „Projekt“ einmal ernsthaft heranwage, wäre das mit dem Artikel eine spannende Idee.

      Viele liebe Grüße

      Annabel

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