Glück kann man nicht kaufen – oder doch? Zumindest kannst du dein Geld so ausgeben, dass es dich glücklich macht. Wie das geht, möchte ich dir in diesem Beitrag zeigen.
Dass Besitz anzuhäufen nicht unbedingt zufriedener macht, habe ich dir hier bereits erklärt. Wenn du aber die richtigen Strategien wählst, wird dich das Geldausgeben dennoch erfreuen können. Die drei bewährten Möglichkeiten dafür sind:
- schöne Erlebnisse
- ein erfüllendes Hobby
- anderen eine Freude bereiten
Wie schöne Erlebnisse dich glücklich machen
Ein Besuch in einem Wellness-Spa macht glücklicher als die Anschaffung eines Whirlpools. Warum? Weil der Besuch im Spa etwas Besonderes ist, an das du dich immer gerne erinnern wirst. Noch bevor du den Wellness-Tempel betrittst, kribbelt die Vorfreude bereits in deinem Bauch. Hinterher erzählst du deinen Freunden und Bekannten begeistert von diesem wunderbaren Erlebnis. So erlebst du es quasi noch einmal, inklusive der Glücksgefühle.
Legst du dir dagegen einen Whirlpool zu, hast du vielleicht im Vorfeld erst mal Ärger und Stress beim Einbauen und Installieren. Ist das erledigt, kannst du deine neue Anschaffung jeden Tag genießen. Wann immer du willst, der Pool steht dir zur Verfügung. Doch damit verliert er auch bald seinen Reiz. Zudem hast du viel Arbeit, um es hygienisch sauber und instand zu halten. Angesichts dessen verlierst du wahrscheinlich die Lust, ihn überhaupt noch zu benutzen.
Kommt dann zu der Gewöhnung noch der Wertverlust hinzu, weil neue und bessere Modelle den Markt erobern, wird dein Glücksgefühl über den Kauf rasch abnehmen. Leistet sich ein Kollege einen dieser Pools mit hochwertigerer Ausstattung und Selbstreinigungsanlage ist dein Glück ruiniert.
Mit schönen Erlebnissen ist es anders. Sie gewinnen mit der Zeit sogar noch an Wert. Weil die Erinnerungen immer gefälliger werden. Dass du damals bei einem Saunabesuch in Italien am liebsten im Boden versunken wärst, nachdem du aufgrund der ungläubigen Blicke der Anwesenden bemerkt hast, dass nur du nichts anhattest, ist vielleicht zu einer lustigen Anekdote geworden, die du gelegentlich zum Besten gibst.
Wie eine Investition ins Hobby dich glücklich macht
Abgesehen von den glücklich machenden Unternehmungen selbst kannst du dein Geld auch in erlebnisorientierte Güter investieren; zum Beispiel gute Wanderschuhe und atmungsaktive, wetterfeste Sportkleidung, bevor du dich auf den Jakobsweg begibst. Davon hast du im Grunde mehr, als kaufst du dir nur Dinge des Prestiges wegen.
Indem du in dein Hobby oder eine vergnügliche Freizeitaktivität investierst, investierst du in dein Glücksempfinden. Denn seine Interessen zu verfolgen, gibt Energie und vermittelt einen Sinn im Leben.
Des einen Steckenpferd ist dabei kostenintensiver als das eines anderen. Stricken wird günstigere Ausgaben erfordern als Fotografieren. Doch manchmal kannst du dir mit deinem Hobby sogar etwas Geld dazuverdienen. Für diese Option solltest du dich jedoch im Vorfeld über eventuell anfallende steuerliche Abgaben schlaumachen, um keine Probleme mit dem Finanzamt zu riskieren. Erfüllend und selbstverwirklichend ist ein Hobby allemal.
Eine Investition in die eigenen Interessen kann auch bedeuten, sein Geld in Bildung anzulegen. Bekanntlich lernt man nie aus. Warum also nicht Bücher bzw. Magazine zu den Themen kaufen, die dich interessieren, oder an Kursen teilnehmen, die dich auf einem bestimmten Gebiet fortbilden? Es zahlt sich hinterher immer aus! Denn Bildung macht glücklich und bereichert das Leben.
Zu kaufen, nur um dafür Bewunderung hervorzurufen, geht dagegen schnell nach hinten los. Das kann regelrecht zu einem suchtartigen Verhalten führen, wenn du immer wieder den Kick der Anerkennung für deine neusten Errungenschaften anstrebst. Irgendwann schaffst du das nicht mehr, ohne dich unter einem Berg von Schulden zu verbuddeln. Ein gefährliches Spiel auf Kosten deiner langfristigen Zufriedenheit!
Verspürst du tatsächlich ein derartiges Verlangen, solltest du dringend an deinem Selbstwertgefühl arbeiten!
Wie es dich glücklich macht, wenn du anderen eine Freude bereitest
„Willst du glücklich sein im Leben, trage bei zu and‘rer Glück; denn die Freude, die wir geben, kehrt ins eig‘ne Herz zurück.“
Diese Volksweisheit kann jeder am eigenen Leib erfahren, der schon einmal ein Lächeln auf ein anderes Gesicht gezaubert hat. Geben macht glücklich! Dabei spielt es keine Rolle, ob wir Geschenke machen, jemanden mit unserer Tatkraft helfen oder einem anderen Freundlichkeit entgegenbringen. Immer gibt es uns ein gutes Gefühl, wenn wir Gutes tun.
Das Wichtigste am Geben ist, nichts zurückzuerwarten! Sonst ist es keine Wohltätigkeit und verdirbt uns das Glücksempfinden. Denn wer nach einer guten Tat etwas vom Begünstigten zurückverlangt, aber nichts bekommt, dem schlägt das widerliche Gefühl der Enttäuschung entgegen, welches sich sogar in Entrüstung ausweiten könnte. Das sind alles negative Emotionen, die du heraufbeschwörst, sobald du nicht selbstlos deinen Segen verteilst.
Wann macht Geldausgeben unglücklich?
Du hast gesehen, wie du mit drei Strategien ein Stück weit dein Glücklichsein „erkaufen“ kannst. Nun möchte ich dich noch warnen vor dem verderblichen Überfluss und der verhängnisvollen Ratenzahlung. Denn auf lange Sicht ruiniert beides jeweils dein Glücksempfinden.
Um deine Zufriedenheit zu bewahren, solltest du dich davor hüten, mehr zu konsumieren, als du dir leisten kannst. Das gilt sowohl für materielle Errungenschaften als auch für Erlebnisse. Schon der griechische Philosoph Epikur wusste zu seiner Zeit, dass der Überfluss in eine Abhängigkeit führte. Denn wenn du dich an all die schönen Dinge, die dich umgeben, und die Unternehmungen, mit denen du deine Lebensfreude steigerst, gewöhnt hast, wird dir das irgendwann nicht mehr genügen und du wirst unersättlich. Darum gönne dir den Genuss in Maßen! Erfreue dich an den kleinen Momenten des Lebens genauso wie an den großen.
Auch beim Kauf von Gegenständen solltest du maßvoll vorgehen. Wenn du dir im Augenblick etwas nicht leisten kannst, spare lieber noch ein bisschen daraufhin, anstatt es dir mithilfe von Ratenzahlung sofort zu besorgen! Auf etwas zu sparen, verlängert den Glücksmoment, denn die Vorfreude, so heißt es immerhin, ist die schönste Freude. Erfüllst du dir hingegen den Wunsch sofort, schiebst den unangenehmen Zahlungsvorgang jedoch vor dir her, bringst du dich um eine große Portion deiner Glücksgefühle. Dann kannst du das neu Erworbene nicht uneingeschränkt genießen, weil du immer wieder an die anfallende Zahlung erinnert wirst, die jeden Monat dein Konto erneut belastet.
Aus diesem Grund solltest du dir nur das leisten, was du sofort bezahlen kannst. Dann verlierst du dich auch nicht so leicht im Überfluss. Denn schnell ist der Mensch gelangweilt von dem, was er immer und zu jeder Zeit haben kann.
Wann macht dich Geldausgeben glücklich? Teile deine Erfahrungen gerne in den Kommentaren.
Kennst du ansonsten schon die 5 Dinge, die dir niemand über das Leben erzählt und du trotzdem wissen solltest? Wenn nicht, schau doch gleich mal vorbei. Vielleicht kommst du dem Sinn deines Lebens ein Stück näher …
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