Es kriselt und knirscht zwischen dir und deinem Partner? Immer wieder erwischst du die Falsche? Langsam glaubst du, du bist beziehungsunfähig. Doch vielleicht steckt bloß der böse Blick dahinter. Mit ihm zerstörst du dir jede Beziehung. Wie er zustande kommt und wie du ihn letztendlich loswirst, erfährst du in diesem Beitrag.
Es war einmal eine junge Frau, die genaue Vorstellungen von dem Mann ihrer Träume hatte. Sie lernte jemanden kennen, doch schon nach kurzer Zeit fand sie Facetten an ihm, die nicht mit ihrem Traumbild im Kopf übereinstimmten. Und so gingen sie wieder getrennte Wege. Dieselbe Geschichte wiederholte sich wieder und wieder. Diese Frau war ich und ich hatte den bösen Blick entwickelt.
Damit meine ich nicht den abergläubischen „bösen Blick“, vor dem man sich mit Amuletten und roten Bändern schützen kann. Nein, vor diesem Blick, den ich meine, kann sich niemand schützen. Und jeder kann ihn selbst entwickeln. Wer ihn hat, schadet am meisten sich selbst. Denn mit ihm gibt es keine Chance, in einer Partnerschaft glücklich zu sein. Viele Beziehungen zerbrechen an ihm.
Wie der böse Blick dich beziehungsunfähig macht
Je höher die Erwartungen sind, desto größer ist die Enttäuschung. Wir können keinen Menschen in eine vorgeformte Schablone in unserem Kopf pressen und davon ausgehen, dass wir auf diese Weise mit der verkrümmten Person glücklich werden. Denn wer sich für einen anderen derart verbiegen muss, um zu gefallen, wird schon mal nicht glücklich werden. Und wie willst du mit jemanden glücklich sein, der selbst nicht glücklich ist?
Wenn du deinen Partner oder deine Partnerin ständig mit der Vorstellung in deinem Kopf vergleichst, wird dir jede Abweichung von diesem Traumbild unangenehm aufstoßen. Plötzlich ist eine herumliegende Socke ein riesengroßes Problem.
Während du dich auf die Abweichungen konzentrierst, entgehen dir aber die ganzen guten Eigenschaften. Damit stärkst du den bösen Blick, der dich letztendlich beziehungsunfähig macht.
Was kannst du gegen den bösen Blick tun?
Ganz einfach: Entwickle einen liebevollen Blick.
Du lernst jemanden kennen, die Chemie passt und ihr verliebt euch. Ihr würdet euch nicht ineinander verlieben, wenn ihr nicht kompatibel wärt. Dafür sorgt die Natur schon. Und deshalb passt ihr auch zusammen!
Doch mit dem bösen Blick aufeinander kriecht die Unzufriedenheit in eure Partnerschaft hinein.
Damit sich die Begegnung aber zu einer langjährigen, glücklichen Beziehung entwickeln kann, musst du verhindern, dass sich der böse Blick einschleicht. Und das machst du, indem du dir jeden Tag all die guten Eigenschaften deiner Partnerin oder deines Partners vor Augen führst. Warum hast du dich je in sie verliebt? Was gefällt dir an ihm?
Konzentriere dich auf die guten Seiten und vernachlässige die schlechten.
Das heißt nicht, dass du es ignorieren solltest, wenn dich dein Partner schlecht behandelt oder dir wehtut. So etwas muss geklärt werden. Deshalb sollte zwischen euch immer eine offene Gesprächskultur gepflegt werden. Erwarte niemals, dass der andere deine Gedanken lesen kann. Sprich ehrlich über das, was dich bewegt. Im Gegenzug hörst du gut zu, wenn sich dein Partner dir mitteilt. So schafft ihr euch eine vertrauensvolle Basis.
Sagt euch auch nach langjähriger Beziehung, was ihr aneinander mögt und schätzt. Warum ihr glücklich seid, euch gefunden zu haben.
Und nicht zuletzt: Genießt viel Zeit miteinander! Denn was nützen anderenfalls all die süßen Worte?
Fazit
Als ich noch den bösen Blick in mir hatte, den irgendein unrealistisches Traumbild hervorgerufen hat, dachte ich wirklich, ich sei beziehungsunfähig. Doch niemand ist allein verantwortlich dafür, wie gut oder schlecht es in einer Beziehung läuft. Wenn beide Partner den bösen Blick pflegen, gibt es keine Chance auf eine zufriedenstellende Partnerschaft.
Nach inzwischen elf Jahren glücklicher Beziehung kann ich jedenfalls behaupten:
📌 Die Kunst einer glücklichen Beziehung besteht darin, den liebevollen Blick füreinander aufrecht zu erhalten. Gelingt dies, steigt die Qualität der Beziehung auf ein ganz neues Niveau an.
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Wie steht es um deine Beziehungsfähigkeit? Hast du den bösen Blick schon bei dir oder deinem Gegenüber beobachtet? Wie gehst du damit um?
Weitere Tipps und Anregungen für eine glückliche Beziehung findest du in meinem Beitrag: Verliebt? Wie die Liebe wächst, gedeiht und bleibt
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