Das zu tun, was uns glücklich macht, erfordert so manches Mal eine gewaltige Portion Mut. Doch wenn wir diese überhaupt in uns hineinbekommen, würgen wir sie augenblicklich wieder raus, sobald der Verstand uns daran erinnert, vernünftig zu sein. Oftmals ist es aber nicht die Vernunft, die uns ins Glück führt, sondern die verrückten Ideen. Gerade sie machen unser Leben zu etwas Besonderem – ja, zu unserem eigenen. Ein kleines Training aus 6 praktischen Strategien kann dir schon ab heute helfen, den Mut für dein Glücklichsein häppchenweise in dich hineinzukriegen.
Toben sich in deinem Kopf auch manchmal Gedanken aus, die dich siegessicher fühlen lassen? Du schweifst geistig in ein Leben voller Was-wäre-wenns. Malst dir mit den buntesten Farben deiner Fantasie aus, wie es sein könnte, wenn du den Weg deiner Träume erst einmal beschreitest.
Die Vorstellungen, die du dir von deinen Möglichkeiten machst, die du irgendwann einmal umsetzt, geben dir richtig Aufschwung.
Du planst deinen Weg bis zum Ziel, recherchierst, was alles zu tun wäre.
Doch dann ändern deine Gedanken plötzlich die Richtung und fahren deine Träume direkt gegen eine Ziegelwand, wo sie zerspringen. Das war’s mit den Träumereien. Zur Umsetzung fehlt dir leider jeglicher Mut.
Na ja, der Status quo ist schließlich auch ganz okay.
Wie viel Mut brauchen wir zum Glücklichsein?
Wir alle wollen gemocht werden und möglichst nicht zu unbequem erscheinen. Vielen fällt es deshalb schwer, für ihre eigenen Werte und Lebensvorstellungen einzustehen. Sie riskieren, für ihren „Frieden“ unglücklich zu sein. Es ist nun mal einfacher, den Erwartungen anderer zu entsprechen, als zu sagen und zu tun, was man wirklich möchte.
Wer sich hingegen frei von den Meinungen anderer macht, kann sich eher auf seine Wünsche konzentrieren.
Natürlich spielt das eigene Umfeld eine große Rolle. Umgeben von Leuten, die sich darum rangeln, das Schnellste, das Größte und das Beste von irgendwas zu haben, fällt es schwerer, sich bescheiden zu zeigen. Vor allem, wenn man bisher das Spiel mitgespielt hat. Man könnte bei einem scheinbar plötzlichen Sinneswandel Verständnislosigkeit ernten oder sarkastische Sprüche einkassieren. Demnach erfordert es umso mehr Selbstbewusstsein und Mut, je mehr du mit deinen Werten von der Allgemeinheit abweichst.
Du könntest zwar das Spielfeld wechseln. Doch je spezieller deine Lebensvorstellungen sind, desto schwieriger ist es, die Menschen zu finden, die ähnlich ticken wie du selbst. Somit bleibst du beim Vertrauten, weil es so am einfachsten ist.
Und das ist keinesfalls verwerflich! Wir Menschen lieben das, was uns vertraut ist. Es bietet uns Sicherheit.
Doch manchmal möchte man ausbrechen, etwas wagen, die Fantasien lebendig werden lassen. Oder einfach nur mal was anders machen als bisher.
Was brauchst du zum Glücklichsein?
Überleg einmal, was du gerne in deinem Leben anpacken, ändern oder ausprobieren möchtest. Was würde dich glücklich machen? Notiere es dir auch!
Das können neue Routinen für den Alltag sein, wie gesünder essen, täglich spazieren oder meditieren. Vielleicht möchtest du eine neue Sprache lernen, eine bestimmte Reise machen oder den Job wechseln. Oder du willst den Roman schreiben, der schon lange in deinem Kopf herumgeistert, dich in einem Tangokurs anmelden oder ein besonderes Herzensprojekt starten.
Schreib dir alles auf, was deine Lebensqualität steigern könnte.
Frage dich, was du anders machen würdest, dürftest du noch einmal leben. Die Antwort auf diese Frage zeigt auf, was dir in deinem Leben gerade fehlt.
Je mehr auf deinem Zettel landet, desto dringender ist es, etwas davon umzusetzen!
Als Nächstes schaust du dir deine Notizen an. Wo verlässt dich dein Mut? Was verhindert, dass du das tust, was du von Herzen willst?
Damit du diesmal wirklich in die Umsetzung kommst, brauchst du Strategien, die dir den Mut zum Glücklichsein verleihen.
Es lohnt sich schon deshalb sofort damit zu beginnen, weil niemand von uns seine Zeit zurückdrehen kann.
6 Strategien, um mutiger zu werden
1. Annehmen
Ein guter erster Schritt, um negativen Gefühlen die Macht über uns zu entziehen, ist sie zu akzeptieren und anzunehmen. Sie sind da, weil sie uns vor Gefahren schützen wollen.
Evolutionär gesehen waren die Überlebenschancen derjenigen, die sofort abtauchten, sobald sich irgendwo ein Grashalm bewegte, meist höher als die der Mutigen, die voller Selbstvertrauen vor einem zähnefletschenden Raubtier umhersprangen. Es ist also eine uralte Überlebensstrategie, die noch immer in uns wirkt, wenn wir uns aus der Komfortzone wagen wollen.
Versuche, diese unangenehmen Gefühle also nicht zu unterdrücken, denn das verstärkt sie nur noch. Denn alles, was sie wollen, ist wahrgenommen werden. Lass dich nunmehr auf deinen ängstlichen Beschützer in dir ein.
Vielleicht magst du eine Meditation ausprobieren, in der du dich mit deiner Angst wie mit einem Freund unterhältst. Eine einfache Meditationsanleitung habe ich hier geschrieben. Nutze diese Grundtechnik, um zunächst zur Ruhe und zu einem gleichmäßigen Atemrhythmus zu kommen.
Wenn du weiter gehen willst, hilft dir eine Art Selbstgespräch, um deine Unsicherheiten besser zu verstehen. Stell dir deine Angst dabei als lebendiges Wesen vor. Wie sieht sie aus? Vielleicht wie ein Mensch? Ein Tier? Ein Kind? Oder eine Fantasiegestalt? Nun unterhalte dich in Gedanken mit ihr. Frag sie, wovor sie sich fürchtet. Beruhige sie. Zum Schluss umarme sie.
Du betrachtest auf diese Weise deine Ängste von außen. Gewissermaßen schlüpfst du in die Rolle eines verständnisvollen Freundes.
2. Visualisierung
Wenn du weißt, wo deine Unsicherheiten sitzen, kannst du mit kleinen Visualisierungen dafür sorgen, dass du dich ihnen in einem sicheren Rahmen stellst.
Willst du beispielsweise lernen, Nein zu sagen, fürchtest dich aber vor negativen Konsequenzen oder Reaktionen, dann male dir die Situation so oft wie möglich detailliert in Gedanken aus. Was könnte alles passieren? Welche Gefühle kommen auf? Und dann spiele gedanklich durch, wie du souverän darauf reagieren würdest.
Mach das so oft, bis das Unwohlsein verschwindet. Spiele so eine Situation auch gerne mit einer vertrauten Person durch. Und dann überwinde dich beim nächsten Mal Nein zu sagen, wenn du sonst ungewollt Ja sagen würdest. Egal wie zaghaft und vorsichtig dein Nein am Anfang ausfällt. Es ist dennoch ein Nein. Sei stolz auf die kleinsten Fortschritte!
Wende die Visualisierung für jede Situation an, in der du es bisher nicht geschafft hast, dir treu zu sein.
3. Gute Stimmung
Du fühlst dich viel mutiger, wenn du richtig gut drauf bist. Gute Stimmung vertreibt die Angst. Dagegen schürt schlechte Laune Selbstzweifel und Pessimismus.
Bestimmt hast du das selbst schon an dir gemerkt. Wenn nicht, mach doch einmal folgenden Test:
- Nimm dir eine kleine Aufgabe vor, die etwas Mut erfordert. Am besten eine, bei der andere Menschen involviert sind und bei der du etwas tun musst, das du normalerweise nicht machst. Zum Beispiel jemand Fremdes spontan in ein Gespräch verwickeln, jemanden auf der Straße um etwas Kleingeld bitten, einer alten Dame ein Kompliment machen usw. Überlege dir irgendetwas, das dich ein wenig Überwindung kostet. Notiere es dir dann auf einem Zettel.
- Nun gehe an einem Tag mit traurigem Blick, hängenden Schultern und gesenktem Haupt nach draußen. Nimm wahr, wie du dich dabei fühlst und wie andere auf dich reagieren. Welche Qualität haben deine Gedanken? Wenn du das ein paar Stunden durchgehalten hast, nimm dir deine notierte Aufgabe vor.
- Sorge an einem anderen Tag, noch ehe du das Haus verlässt, für gute Stimmung (hier findest du 22 Ideen). Mit einem freundlichen, offenen Blick und aufrechtem Gang gehst du nun nach draußen. Wie sind deine Gedanken diesmal beschaffen? Und auf welche Weise begegnen dir die Leute heute? Anschließend mache die Übung auf deinem Zettel noch einmal. Was fällt dir auf?
Bestimmt ist dir die Übung am zweiten Tag leichter gefallen. Deshalb sorge immer erst für gute Laune, wenn du dich einer kleinen oder großen Herausforderung stellen willst. Es erleichtert dir das Heraustreten aus deiner Komfortzone.
4. Training
Damit du täglich deinen Mut zum Glücklichsein steigerst oder dich zumindest einmal die Woche aus deiner Wohlfühlzone traust, stell dir eine eigene Challenge aus mehreren Übungen zusammen.
Hier eine Beispiel-Liste an Mut und Glück steigernden Herausforderungen:
- Einen Baum umarmen, bis du dich dabei entspannst
- Etwas Kindisches in der Öffentlichkeit tun (Springseilspringen, mit Kreide die Straße bemalen, in Pfützen hopsen …)
- Einen neuen Kleidungsstil / eine neue Frisur ausprobieren
- Einen Tag lang auf jede Bemerkung frech kontern
- Beim Italiener ein Menü auf Italienisch bestellen
- Prinzipiell erst mal zu allem Nein sagen (später kannst du dich, wenn du willst, immer noch umentscheiden)
- Unter freiem Himmel übernachten
- Den Erlkönig auswendig lernen und bei nächster Gelegenheit gänsehautmäßig vortragen
- Dich bei einem Kurs für ein neues Hobby anmelden
- Ein Praktikum in einem anderen Berufsfeld absolvieren
Natürlich kannst du dir auch eigene Aufgaben stellen, die dich persönlich herausfordern. Dann sorge für gute Stimmung und trau dich ans Werk!
Fang dabei am besten mit der für dich leichtesten Übung an. Wenn es sich anbietet, kannst du deine Aufgaben auch mehrmals machen, bis die Überwindung dafür kleiner wird.
5. Gelassenheit
Bleib stets gelassen und nimm nichts zu ernst! Das verhindert, dass du dein Leben zu verbissen siehst. Denn Freude entwickelt sich aus der Leichtigkeit heraus.
Lerne deshalb über dich selbst zu lachen! Das ist das beste Mittel, um die Angst zu vergraulen.
Lachen entspannt. Und das schenkt dir wiederum mehr Mut. Was hast du auch zu verlieren, wenn du das Leben als ein Spiel betrachtest, welches du zum Spaß spielst?
Spielen eignet sich übrigens hervorragend dazu, dich in Gelassenheit zu üben. Lade dafür deine Freunde zu einem Spieleabend ein. Und dann bleib cool und heiter, auch wenn du verlierst! 😎
Noch mehr Tipps für Gelassenheit findest du in meinem Beitrag: Gelassenheit ≠ Gleichgültigkeit! – Finde deine innere Balance (7 Tipps)
6. Selbstvertrauen
Du hast einen Traum, ein Vorhaben, das du verwirklichen willst? Vorhin habe ich dich gefragt, was du zum Glücklichsein brauchst. Was hast du dir aufgeschrieben?
Nun suche dir für die Bereiche, die du dir notiert hast, Vorbilder. Versetze dich in sie hinein. Wie mag es sich anfühlen, sich gesund und ausgewogen zu ernähren, in der gewünschten Branche Fuß zu fassen oder im Tango über das Tanzparkett zu fegen?
Wie könnte dein Weg aussehen? Male ihn dir in Gedanken so deutlich wie möglich aus. Sei du die Version von dir, die du sein willst!
Weil das Hirn nicht zwischen gemachten und intensiv vorgestellten Erfahrungen unterscheiden kann, wird dir die Vision von dir helfen, der Mensch zu werden, der du in deiner Fantasie bist. Deshalb denke jeden Abend vorm Einschlafen an dein Zukunfts-Ich. Durchlaufe deinen Werdegang von heute bis dahin, wo du sein möchtest. Egal, ob es kleine Veränderungen oder große Sprünge sind, die du dir wünschst. Schon die Vorstellung, es zu schaffen, verleiht dir das Selbstvertrauen für deinen Weg.
Nimm dir nun also für den Anfang eine einzige Sache vor, die du in nächster Zeit verwirklichen möchtest. Du kannst wie in Strategie 4 eine kleine Challenge für dich veranstalten, in der du dein Vorhaben Schritt für Schritt vom Kleinen zum Großen umsetzt. Hebe die Herausforderung Stück für Stück an und du wirst sehen, was du in einem festgelegten Zeitrahmen schaffen kannst.
Nun wünsche ich dir viel Mut beim Umsetzen und Glücklichsein! 🙂
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Gerne teile mir deine Erfahrungen und Fortschritte unten in den Kommentaren mit. Wann hast du dich zuletzt überwunden, um etwas für dein Glück zu tun? Wie lautet deine Strategie?
Eine Liste mutiger Frauen, die mich im Leben beflügeln, findest du in meinem Beitrag: 10 starke Frauen und ihre inspirierenden Botschaften
Hast du ansonsten schon den Glückspfad ausprobiert? Er ist eine Beitragsreihe, die aufeinander aufbaut und einen sofort umsetzbaren Weg zum Glücklichsein aufzeigt. Dabei vereint er meine eigenen Erfahrungen mit Aspekten der Positiven Psychologie. Wenn du also herausfinden möchtest, was für dich funktioniert, dann probiere den Glückspfad gerne aus und entdecke deine persönliche Rezeptur zum Glücklichsein.
Mit der Metamorphose des Ichs, lernst du den verblüffenden Prozess kennen, der deinen Träumen Flügel verleiht. Diesen Artikel lege ich dir ebenfalls ans Herz, wenn du noch etwas Mut brauchst. Finde heraus, in welcher Phase der Traumverwirklichung du dich gerade befindest und wie es von dort aus weiter geht.
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Titelbild von Gerd Altmann auf Pixabay
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