Wieder nichts geschafft? So strukturierst du deinen Tag, wenn Corona dich zu Hause lässt

Tag strukturieren

Hörst du öfters am Morgen deine Gedanken zu dir flüstern, wie viel Zeit du doch hättest?

Du bleibst also länger im Bett, dein Frühstück nimmst du mittags gegen drei ein und huch, schon wieder ist Abend! Wohin hat sich der Tag verflüchtigt? Nun brauchst du auch nicht mehr anfangen mit den Liegestützen, die du dir für heute vorgenommen hast. Die Küche sieht außerdem noch aus, als wäre der Kochtopf mitsamt Inhalt explodiert. Und der Bücherstapel in der Ecke mit all dem Lesestoff, den du dir in der Corona-Zeit einverleiben wolltest, schwankt sehr beunruhigend und droht deinen Hamster im Käfig zu erschlagen. Wieder hast du nichts geschafft!

Du ärgerst dich, bist frustriert und fühlst dich so nutzlos wie noch nie. Damit sinkt deine Motivation von Tag zu Tag ein Stockwerk tiefer, bis sie sich unter der Erde zu Joseph Murphy gesellt, der inzwischen bald 40 Jahre dort ruht.

Der Wegbereiter des positiven Denkens formulierte einmal die Worte:

„Es gilt die Kräfte zu wecken, die in uns stecken.“

Und dies werden wir jetzt tun! Ein strukturierter Tagesablauf hilft uns dabei, unsere Motivation wieder aus der Versenkung zu holen, damit wir in der Zeit, die Corona uns zu Hause lässt, nicht dem Chaos erliegen.

Arbeitest du zurzeit im Home-Office, lies bitte meine Tipps weiter unten, denn jetzt folgt erst mal ein Leitfaden für all diejenigen, die im Augenblick wegen Corona ohne Arbeit sind und das Gefühl haben, ihnen fällt daheim die Decke auf den Kopf.

Plane mit 3 Kategorien

Auf meinem Blog gliedere ich alles in die drei Hauptkategorien:

Diese drei Bereiche helfen dir bei der Planung. Indem du dir zunächst überlegst, was dir persönlich wichtig ist, bekommst du einen Überblick über deine Aufgaben.

Was ist es beim Thema Gesundheit? Wie sind deine Ernährungsgewohnheiten? Machst du Sport oder reicht dir ein Spaziergang aus? Brauchst du über den Tag noch einmal eine Ruhephase? Wie sieht dein Styling- und Reinigungsritual aus, damit du dich wohl in deiner Haut fühlst?

Was ist dir im Bereich Liebe wichtig? Hast du einen Partner, mit dem du deine Zeit genießen willst? Sind Kinder da, die deine Zuwendung brauchen? Wie steht‘s mit sonstigen sozialen Kontakten – Familie, Freunde, Bekannte, mit denen du dich gerne mal wieder austauschen möchtest? Und hast du das Bedürfnis Nachbarn zu helfen, indem du beispielsweise für Ältere mit einkaufst oder die Betreuung der Kinder von Berufstätigen übernimmst?

Brauchst du auch mal Freiheit für dich? Um zum Beispiel deinen eigenen Hobbys und Interessen nachgehen zu können?

Notiere dir nun ein paar Stichpunkte, was du in der Zeit zu Hause erledigen willst. Damit hast du eine gute Übersicht, die du für die folgenden Schritte nutzen kannst. Denn als Nächstes werden wir uns der Zeiteinteilung widmen.

Ausnahmezustand: 16 Stunden Freizeit, oder was?

Der Tag besteht aus 16 Stunden Wachphase, wenn wir davon ausgehen, dass du durchschnittlich 8 Stunden schläfst. Je nachdem, wie wichtig dir der eine oder andere Bereich ist, verteilst du mehr oder weniger Stunden auf die verschiedenen Kategorien. Wenn du wegen der Corona-Pandemie nun tatsächlich 16 Stunden Freizeit haben solltest, kannst du diese Stunden komplett aufteilen. Ganz schön viel Zeit, die ja nicht ungenutzt bleiben muss!

Ist dir alles gleich bedeutsam, könntest du für jeden Bereich je 5 Stunden Zeit einplanen und eine Stunde bliebe übrig für Haushaltsarbeiten, das süße Nichtstun oder was auch immer dir so einfällt.

Das heißt, du hättest (inkl. Pufferzeiten):

  • 5 Stunden Zeit, dich um Körper und Geist zu kümmern.
  • 5 Stunden Zeit für Partner und Familie.
  • 5 Stunden Zeit für eigene Interessen.
  • 1 Stunde Zeit für deinen Haushalt oder Sonstiges, das dir einfällt.

Natürlich ist das eine grobe Orientierung. Wer Kinder versorgt, hat möglicherweise weniger Zeit für die eigenen Interessen. Aber vielleicht findest du selbst dann wenigstens 2 Stunden, wo du dir eine Auszeit für dich nehmen kannst, um einfach mal das zu tun, worauf du Lust hast und dir sonst die Gelegenheit im Alltag fehlt. Die Kinder können in der Zeit in ihrem Zimmer spielen, Erledigungen für die Schule machen oder sich anderweitig beschäftigen.

Was machst du nun in der freien Zeit?

Zum Schluss überlegst du dir, wie du die Stunden im jeweiligen Bereich füllen kannst. So entsteht ein abwechslungsreicher Tag, der dich zu einem ausgeglichenen Menschen werden lässt.

Oben habe ich dich bereits gefragt, was dir in den verschiedenen Kategorien wichtig ist. Je nachdem, wie deine Antworten ausgefallen sind, legst du nun die Anzahl der Stunden für die jeweiligen Bereiche fest, die du dafür brauchst.

Ein Beispiel zur Anschaulichkeit:

GESUNDHEIT:

  • 2 Stunden Zeit für die Ernährung
  • 1,5 Stunden Zeit für Bewegung an der frischen Luft (solange die Möglichkeit besteht)
  • 0,5 Stunden Zeit für Meditation oder Mittagsruhe
  • 1 Stunde für Körperpflege

Wie gesagt, das ist nur ein Beispiel. Bei dir könnte die Zeitplanung ganz anders aussehen. Wenn du willst, kannst du nun noch die Bereiche LIEBE und FREIHEIT planen. Es reicht aber auch, wenn du dir grob die Zeiten dafür im Kalender einträgst. So bleibst du spontan und kannst mit deiner Familie nach Lust und Laune die Zeit zu Hause verbringen, indem ihr zum Beispiel einen Spielenachmittag macht, euch Geschichten vorlest oder einen schönen Film zusammen anschaut. Gemeinsame Bewegung an der frischen Luft geht natürlich auch.

Und in der Zeit für dich, kannst du ebenso spontan bleiben oder aber dir festlegen, wie du jede Stunde nutzen möchtest. Das bleibt alles dir selbst überlassen. Das Ausschlaggebende ist, dass du dir bewusst die Zeiten im Kalender fixierst, damit sie nicht einfach so verstreichen und du dich am Ende fragst, warum es schon wieder Abend ist und du nichts geschafft hast.

Sonstige Tipps, die auch für im Home-Office Arbeitende gelten:

  • Lege deine Aufsteh- und Bettgehzeiten fest, um den Körper an einen bestimmten Rhythmus zu gewöhnen.
  • Plane feste Zeiten für die Mahlzeiten und die Körperpflege ein.
  • Arbeitest du im Home-Office, blocke dir diese Zeit als erstes im Kalender. Dasselbe gilt für Schularbeiten.
  • Auch die oft unliebsame Hausarbeit könntest du für eine feste Tageszeit einplanen.
  • Halte dir aber unbedingt auch Gelegenheiten für die Entspannung frei; z.B. eine Meditation bzw. ein Nickerchen nach dem Mittagessen oder etwas Bewegung an der frischen Luft.
  • Fülle die übrigen Stunden im Kalender mit Zeitblöcken für die Familie aber auch für eigene Interessen.

Vielleicht braucht es ein paar Tage, bis ein geeigneter Tagesablauf gefunden ist. Passe ihn ggf. nochmal an und ritualisiere ihn anschließend. Auch eine Familie kann auf diese Weise ein eingespieltes Team werden, weil jeder weiß, was wann zu tun ist.

Los geht’s, organisiere deinen Tag! Du bist jetzt gerüstet gegen die Stimme in deinem Kopf, die dich lahmlegen will. Ist es noch früh am Morgen, kannst du gleich heute loslegen. Falls es schon am Abend ist, wenn du das liest, mache dir deinen Plan für den nächsten Tag. Du wirst merken, ab da bist du viel munterer, deine Küche glänzt im Licht des Sonnenscheins und selbst dein Hamster lebt wieder entspannter. Aber gib ihm bloß kein Toilettenpapier zum hamstern! 😉

Wenn dir die Ideen in diesem Beitrag gefallen und hoffentlich auch geholfen haben, freue ich mich über einen Kommentar von dir. Ansonsten, bleib weiterhin gesund und finde viele Glücksmomente für die kommenden Tage und Wochen!

Bild von Free-Photos auf Pixabay

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