Mach’s besser: Iss Obst und Gemüse, aber gesund! [Teil 2]

Obst und Gemüse

Moriz, ein kluger Mann, stieg vor nicht allzu langer Zeit auf die Glasflasche um. Dadurch bewältigte er das Plastikmüll-Chaos in seiner Wohnung. Doch ein anderes Problem plagte ihn: Sein Asthma verschlimmerte sich zunehmend. An manchen Tagen war es so schlimm, dass er kaum mehr Luft bekam und zu seinem Inhalator greifen musste. Er schaute aus dem Fenster. Das Wetter war herrlich. Ein Abendspaziergang an der frischen Luft täte ihm bestimmt gut. Und so machte er sich auf zu einer Runde durch den Stadtwald. Ein Glück war die Natur so nah! Doch was sah er da? Ein Traktor rollte über das Feld, an dem der Wald angrenzte. Moriz beobachtete ihn von einem Waldweg aus. Nur ein paar wenige Bäume und kleinere Büsche trennten ihn vom Acker. Der Traktor fuhr an Moriz vorüber, der einen kurzen Augenblick später einen leichten Sprühnebel auf der Gesichtshaut spürte. Was es auch war, es reizte nicht nur seine Augen, auch sein Husten ging wieder los. Erstmals wurde ihm bewusst, wie aggressiv das Mittel war, das hier regelmäßig auf der Ernte und später auf seinem Teller landete. Kann er das wirklich guten Gewissens weiter unterstützen?

Wenn du wüsstest, dass du aufgrund von Pestiziden in wenigen Jahren eine schlimme Allergie oder Asthma entwickeln würdest, würdest du weiterhin gespritzte Lebensmittel konsumieren? So abwegig ist diese Vorstellung nicht einmal. Rund 20 Millionen Deutsche leiden schon heute unter Allergien, die sich in 40 Prozent der Fälle zu einem allergischen Asthma verschlimmern.

Zwar gibt es noch keine gesicherten Erkenntnisse über die Ursachen zum rasanten Anstieg von Allergien und Asthma in den letzten Jahrzehnten, jedoch fällt auf, dass dieser Anstieg gerade in den westlichen Industrienationen stattfindet. Leben wir zu hygienisch? Zu entfernt von der Natur? Mit zu vielen Verschmutzungen durch Verkehr und Industrie? Und hat die Verwendung der Pestizide nicht auch seinen Anteil daran?

Pflanzliche Kost – So gesund ist sie wirklich

Heute im zweiten Teil der „Mach’s besser“-Serie, soll es um Obst, Gemüse und Getreide gehen. (Hier geht es zum ersten Teil)

Was kann ich überhaupt noch bedenkenlos essen? Immerhin machen die pflanzlichen Lebensmittel einen Großteil der täglichen Ernährung aus. Aus den Medien wissen wir alle, dass diese Kost in der Regel mit allerlei Herbiziden, Fungiziden und Insektiziden behandelt werden (um nur einige zu nennen). Und diese sogenannten „Pflanzenschutzmittel“ landen letztendlich in unserem Körper. Zumal die Pestizide nicht nur oberflächlich die Pflanze berühren, sondern von ihr aufgenommen auch in ihrem Innern stecken.

Und selbst, wenn ich mir mein Obst und Gemüse im eigenen Garten anbaue, können diese chemischen Keulen durch die Abdrift auf meinem Essen landen und mir über lange Sicht schaden.

Nicht zu vergessen welche Auswirkungen diese Spritzmittel auf die Natur haben. Zum einen gelangen sie ins Grundwasser, zum anderen sind sie am Artensterben unserer Insekten mit beteiligt. Diese sind in den vergangenen rund 30 Jahren um 75 Prozent zurückgegangen. Und damit fehlen auch den Vögeln sowie kleinen Säugern wie dem Igel die Nahrung. Welche Folgen das in Zukunft haben wird, wenn das Ökosystem dermaßen aus dem Gleichgewicht gebracht wird, kann noch keiner absehen.

Um uns selbst und die Umwelt vor den unkontrollierbaren Konsequenzen der vielen negativen Einflüsse durch den Menschen zu schützen, kann jeder einen gewissen Teil dazu beitragen. Niemand kann alles immer zu 100 Prozent richtig machen. Aber ich gebe dir eine Orientierung, wie du für dich und die Welt einen Beitrag zur Besserung leistest. Dafür nutze ich, wie auch im ersten Teil, das Ampelprinzip:

TU’S NICHT!

SCHON BESSER!

SEHR GUT!

„Konventionell“ bedeutet nicht nachhaltig

Wenn man „konventionelle Landwirtschaft“ hört, könnte man meinen, es handle sich um traditionelle landwirtschaftliche Betriebe, die ihre eigene Saat auf dem Feld ausbringen sowie die Fruchtfolge umweltgerecht und nachhaltig planen, um eine ertragreiche Ernte zu produzieren. Leider bedeutet es das NICHT.

Der Großteil unserer Landwirtschaft ist zwar „konventionell“, aber eben nicht traditionell und nachhaltig. Das Saatgut erhalten konventionelle Betriebe von Saatgutfirmen, so zum Beispiel vom umstrittenen Monsanto (seit 2018 Bayer AG). Und der Anbau erfolgt über Monokulturen, die die Böden auslaugen, da über mehrere Jahre nur eine Nutzpflanzenart auf dem Acker ausgesät wird.

Das führt letztendlich dazu, dass die Pflanzen krankheitsanfälliger werden, weniger Nährstoffe aufnehmen und Schädlinge sowie Unkraut ihnen leichter zusetzen können. Das wiederum veranlasst den Betrieb dazu, mehr Pestizide sowie chemische Düngemittel einzusetzen. Auf lange Sicht wird es schwer auf derart bewirtschafteten Flächen einen guten Ertrag zu erzielen.

Unser Moritz denkt der Umwelt und seiner Gesundheit zuliebe von nun an vorausschauender. Er sucht nach einer besseren Lösung, um seine Lebensmittel zu beziehen. Dafür gibt er lieber ein paar Euro mehr aus, kauft jedoch bewusster ein, sodass ihm weniger davon verdirbt.

Regional vom Bauern oder Bio vom Discounter machen’s besser

Eine gute Alternative zur Billig-Nahrung aus dem Supermarkt ist das Einkaufen auf dem Wochenmarkt. Hier bekommst du in der Regel frischere Produkte von Bauern aus deiner Region. Das heißt: keine langen Transportwege quer durchs Land bzw. durch die Welt und somit mehr vom köstlichen Aroma und den wertvollen Nährstoffen, die deinem Körper guttun. Auf einem Markt einkaufen zu gehen ist zudem entspannter als im Gedränge eines von gestressten Menschen überfüllten Discounters. Da die Ware vor deinen Augen verpackt wird, ersparst du dir zu Hause eine böse Überraschung, wenn sich mal wieder ein gammeliger Pfirsich unter die vermeintlich frischen gemogelt hat.

Wenn du einen Hofladen in der Nähe hast, kannst du auch gerne dort deine Lebensmittel beziehen. Dann könntest du dir den Betrieb und seine Anbaumethoden bei Gelegenheit mit anschauen.

Ist es dir dennoch zu umständlich zum Markt oder Hofladen zu fahren, bietet dir der Discounter die Möglichkeit, nachhaltig produzierte Bio-Produkte zu kaufen. Achte also auf das hellgrüne EU-Bio-Siegel. Hierbei müssen die gesetzlichen Mindestanforderungen für den biologischen Anbau eingehalten werden. So darf zum Beispiel keine Gentechnik eingesetzt werden. Nichtsdestotrotz sind die Richtlinien für das EU-Bio-Siegel nicht so streng wie etwa bei Bioland, Naturland oder Demeter. Aber aufgrund seiner Nachhaltigkeit ist ein EU-Bio-Siegel immer noch besser als der konventionelle Anbau. Wenn du noch etwas mehr zu den Kriterien des EU-Bio-Siegels erfahren möchtest, empfehle ich dir diesen Beitrag von Utopia.

Moritz geht es schon viel besser, seitdem er auf dem Wochenmarkt regional einkauft und zum Teil Bioprodukte im Supermarkt bezieht. Er schmeißt nicht mehr so viel weg und isst bewusster. Eine neue Lebensqualität stellt sich ein. Mit der Zeit möchte er aber noch mehr tun, denn der Gedanke an die Pestizide, die seine Bauern teilweise verwenden, machen ihn nicht ganz glücklich.

Premium-Bio vom Bauer, Bioladen bzw. selbst angebaut, wenn dir Nachhaltigkeit am Herzen liegt

Wenn auch du dein gesundheits- und umweltbewusstes Verhalten erweitern möchtest, gehe gerne auf Premium-Bio-Produkte von Bioland, Naturland bzw. Demeter über oder kaufe direkt bei einem Bio-Bauern in deiner Region ein. Glücklicherweise gibt es immer mehr Bioläden, sodass bestimmt auch du das geeignete Geschäft für deine hochwertigen Bio-Lebensmittel findest. Somit steht deiner nachhaltigen Lebensweise nichts mehr im Wege.

Der Biobauer erhält die Fruchtbarkeit des Bodens, indem er auf chemische Düngemittel verzichtet. Stattdessen nutzt er den Kuhmist, um auf natürliche Weise Nährstoffe in den Boden zu bringen. Deshalb sind Bio-Produkte schmackhafter und nahrhafter als die konventionellen Versionen.

Du kannst dir zudem sicher sein, dass Bio-Produkte frei von Gentechnik sind. Welche Auswirkungen genveränderte Lebensmittel auf unseren Organismus und die Umwelt haben, ist des Weiteren noch nicht geklärt. Doch der Mensch hat bereits genug Schaden in der Welt angerichtet, indem er versucht hat die Natur zu unterwerfen. Brauchen wir wirklich noch mehr davon? Ich denke nicht.

Eher sollten wir die Natur wieder als ein Teil von uns selbst betrachten. Das tut auch uns gut. Darum hilft dir die biologisch angebaute Kost dabei, wieder in Einklang mit dir und deiner Umwelt zu kommen. Denn sie bietet dir einen einfachen Weg, respektvoll mit unseren Ressourcen umzugehen.

Du kannst dein Gemüse und Obst gerne auch selbst anbauen, wenn du die Möglichkeit dazu hast. Dadurch lernst du einen ganz neuen Umgang mit deinen Lebensmitteln kennen. Und es ist ein besonderes Gefühl, seine eigenen Früchte zu ernten.

Auch Moriz atmet richtig auf, seitdem er auf biologisch angebaute Kost vom Biohof bzw. Bioladen zurückgreift. Ohne großen Aufwand trägt er so dazu bei, die Welt ein bisschen besser und reiner zu machen.

Mach auch du die Welt etwas schöner!

Fazit

Wie bereits gesagt, geht es nicht darum, immer alles zu 100 Prozent moralisch richtig zu machen. Niemand schafft das. Finde deshalb die Bereiche in deinem Leben, um etwas besser zu machen. Wie viel besser, entscheidest du selbst.

Es ist bereits ein großer Fortschritt sein Konsumverhalten vom roten in den gelben Bereich zu verschieben. Damit unterstützt du die nachhaltige Landwirtschaft und trägst deinen Teil zum Umweltschutz bei. Denn dieser geht nun einmal jeden etwas an!

Dazu gehört ein verantwortungsvoller und nicht verschwenderischer Umgang mit Lebensmitteln. Kauf lieber etwas weniger, aber dafür hochwertiger ein. Genussvoll essen bedeutet auch maßvoll zu essen. Der Körper kann ohnehin mit einem Überfluss an Nahrung schlecht umgehen, da er evolutionsbedingt eher mit weniger auskommen musste.

Je mehr Menschen auf Nachhaltigkeit achten, desto eher findet die Natur wieder in ihr Gleichgewicht zurück. Wünschenswert wäre es, wenn jeder Mensch etwas dazu beitragen würde. Gehe also als gutes Vorbild voraus. Vielleicht steckst du andere mit deinem klugen Verhalten an.

Wir können nur glücklich sein, wenn wir unserer Art gerecht leben und dies auch anderen Lebewesen gestatten. Im dritten und letzten Teil dreht sich deshalb alles um tierische Lebensmittel. Auch Moriz ist wieder mit dabei. Aber diesmal wird der arme Kerl von fürchterlichen Albträumen heimgesucht, die ihn schweißgebadet aufschrecken lassen.

Zum 1. Teil geht es hier entlang: Mach’s besser: Meide diesen Fehler beim Wasserkauf!

In welchem Bereich hältst du dich auf (rot, gelb oder grün)? Schreib es mir gerne in die Kommentare.

Bild von Jill Wellington auf Pixabay

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert