Den ganzen Tag treffen wir Entscheidungen: Was ziehe ich heute an? Was esse ich zu Mittag? Mit wem treffe ich mich am Abend?
Das meiste davon entscheiden wir spontan aus einer inneren Eingebung heraus. Doch es gibt auch Entscheidungen zu treffen, die unser Leben bestimmen: Welchen Beruf möchte ich einmal ausüben? Was soll ich studieren? Soll ich vielleicht ein Jahr ins Ausland gehen? Wie viele Kinder möchte ich?
In solchen Fragen überlegen wir mitunter sehr lange hin und her, bis wir uns für eine Richtung entscheiden – wenn wir uns überhaupt entscheiden.
Ich selbst bin auch ein Genie darin, an den Wendepunkten des Lebens ewig kreuz und quer zu springen, in der naiven Hoffnung, irgendeine allumfassende Macht, wird mir schon den richtigen Weg weisen. Doch ich warte vergebens darauf. Somit bleibt es eben an mir hängen…
In diesem Beitrag möchte ich dir einen einfachen Trick verraten, damit du in Zukunft jede Entscheidung leichter treffen kannst. Schluss mit den endlosen Zweifeln, die dich nur wertvolle Zeit kosten!
Warum fallen uns Entscheidungen so schwer?
Nie zuvor hatten wir diese Entscheidungsfreiheit wie heute. Es gibt grenzenlose Auswahlmöglichkeiten in allen Bereichen – ob beim Butterkauf oder der Frage, wohin die nächste Reise geht. Aber wie heißt es so schön? Wer die Wahl hat, hat die Qual. Ja, und so quälen wir uns mit den vielen Optionen herum.
Es ist ein Luxusproblem. Wir wollen für uns die beste Entscheidung treffen – eine, die uns hinterher garantiert glücklich macht und die wir nicht bereuen. Denn wenn die Konsequenzen nicht absehbar sind, wie soll ich mich da auf etwas einigen?
Ich könnte Pro- und Contra-Listen schreiben, die jedoch nicht immer sinnvoll anwendbar sind. Denn wenn ich mich zum Beispiel entscheiden will, wohin mein nächster Urlaub gehen soll, dann stehe ich vor dem nächsten Problem: Welches der über 190 Länder auf der Welt soll ich bereisen? Ich könnte die Anzahl durch ein Ausschlussverfahren reduzieren, indem ich meine Bedürfnisse berücksichtige. Wenn unsichere Länder für mich nicht infrage kämen, fielen schon einige weg. Dann suchte ich mir weitere Kriterien, um die Auswahl einzuschränken; z.B. Reiseart, Kosten, Entfernung. Bis ich eine übersichtliche Liste an Zielen übrig habe, aus der ich wählen kann.
Und wie entscheide ich mich aus den übrigen Möglichkeiten? Entweder gehe ich nach dem günstigsten Angebot oder ich wende den folgenden Trick an.
Wie treffe ich die beste Wahl?
Zum Glück musst du deine Auswahl nicht allein treffen. Du hast jetzt mit dem Verstand sortiert und eine Vorauswahl getroffen. Den Rest übernimmt dein Unterbewusstsein. Anhand all der gesammelten Informationen hat es bereits eine Entscheidung getroffen, die für dich passt. Doch wie kommst du an diese verborgene Information heran?
Ganz einfach: Lass die Würfel fallen!
Wie bitte?!? Klingt nach Hokuspokus, oder? Ist es aber nicht. Lass es mich zunächst erklären und danach verrate ich dir, warum es so gut funktioniert.
Um bei dem Reise-Beispiel zu bleiben: Angenommen du hast noch sechs Länder zur Auswahl, die alle ähnlich interessant sind, dann lässt du die Augenzahl des Würfels entscheiden, welches Land du besuchst. Hast du nur fünf oder vier Reiseziele zur Wahl, würfelst du bei den Augenzahlen 6 und/oder 5 noch einmal. Bei drei möglichen Zielen kannst du jedem zwei Nummern zuteilen. Und bei der Entscheidung zwischen zweien ordnest du der einen Option die ungeraden Zahlen zu und der anderen die geraden.
So einfach geht das!
Auch bei mehr als sechs Auswahlmöglichkeiten funktioniert das. Nimm einfach einen zweiten Würfel dazu; bedenke dann jedoch bei deiner Nummerierung, dass es keine 1 zu würfeln gibt und die Wahrscheinlichkeiten unterschiedlich ausfallen.
Du kannst bei sehr vielen Alternativen aber auch Kategorien (für unser Beispiel: Kontinente?) einteilen und diese zunächst auswürfeln, um danach innerhalb dieser den Würfel die endgültige Wahl treffen zu lassen. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. 😉
Warum dieser Trick so gut funktioniert?
Im Grunde entscheidet nicht der Würfel, sondern du kitzelst aus deinem Unterbewusstsein die Entscheidung heraus. Ähnlich wie beim Münzenwurf, hast du eine leise Hoffnung für das Ergebnis bzw. spürst spätestens, wenn die Lösung vor dir liegt, ob sie dir gefällt oder du eher enttäuscht bist. Trifft Letzteres zu, weißt du zumindest schon mal, was du aussortieren kannst. Dann würfle noch mal, bis du mit deinem Ergebnis zufrieden bist.
Sieh es als Spiel mit deinem inneren Kind. Es kennt die Antwort, die dich glücklich macht, rückt sie aber erst heraus, wenn du mit ihm spielst.
Ob es letztendlich die glücklichste aller Entscheidungen ist, die du hättest treffen können, wirst du im Nachhinein ohnehin nie feststellen können, da man in der Regel nur einen Weg beschreiten kann. Wichtig ist, sich überhaupt zu entscheiden. Und wenn es sich gut anfühlt, kann es schon mal nicht falsch sein.
Und was für den Urlaub funktioniert, funktioniert ebenso für alle anderen Entscheidungen, die es zu treffen gilt. Sogar folgenschwerere als die Frage, wohin die nächste Reise gehen soll.
Am Ende geht es bei jeder Entscheidung auch darum, mit den Konsequenzen zu leben, die nicht immer im Voraus absehbar sind.
Wichtig ist, dass du dich nie für etwas entscheidest, das sich von vornherein falsch anfühlt!
Was gibt es heute für dich zu entscheiden? Schreibe es, wenn du willst, in die Kommentare. Und außerdem, ob das Auswürfeln auch für dich funktioniert. Würde mich sehr interessieren, ob es deine Entscheidungen erleichtert.
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